Gears of War 4 - Vorschau

Weniger Halbgötter im Stahlmantel, mehr Youngsters mit Dropshots

Vorschau Benjamin Kratsch

Von Maschinen in Stahl-Boots zu Gears-Youngsters

„Gears“ wurde von Spiel zu Spiel grösser. Es hatte diese fast schon intime Atmosphäre auf engem Raum und in düsterem Setting in „Gears 1“, breitete sich dezent aus in „Gears 2“ und liess einen richtigen Krieg der Welten in „Gears 3“ losbrechen mit Armeen von COG und Locust, die in einer Masse aufeinanderprallten, wie sonst nur die Alliierten auf die Krauts in der Normandie. „Gears of War 4“ will jetzt mehr zu den Wurzeln zurückfinden, zum intimen Team-Gefühl. Aber es will erstmals in der Serie auch etwas einbringen, was Rod „Heroische Authentizität“ nennt. „Wir brauchen ein bisschen Stilisierung, um aus einem Soldaten einen Gears zu machen. Breite Schultern, muskulöser Oberkörper, dicke Rüstung. Für Gears 4 fahren wir das leicht zurück, weil die Soldaten deutlich jünger sind und das Spiel das auch verdeutlichen soll.“ JD Fenix und seine Freunde Delmont „Del“ Walker und Kait Diaz sind keine wandelnden Kühlschränke auf zwei Beinen mehr, sie wirken mehr wie austrainierte Beachboys- und Girls aus Kalifornien. Braun gebrannt, sportlich muskulös, aber mit normalen Militär-Boots, statt Schuhen, die aus einem reinem Stahl gefertigt wurden und Marcus, Dom & Co. ein fast schon roboterhaftes Äusseres verleihten. Die jungen Gears wirken dadurch verwundbarer, mehr wie normale Soldaten, weniger wie Halbgötter aus Titan.

Das ändert die Atmosphäre, rusht ihr in Deckung und werft euch gegen eine Stahlbarriere, macht das kein Geräusch mehr, als würde ein SUV gegen eine Stahlmauer knallen. Das macht aus den Gears aber noch lange keine Pussies. „Gears of War 4“ fühlt sich an wie nach Hause zu kommen, noch immer dominiert das gute alte „Wer etwas riskiert, wird blutig belohnt“-System. Wer aus der Deckung schnellt, der kann jetzt über Hindernisse sliden, einen Gegner gegen die nächste Wand kicken und mit gutem Timing das Kampfmesser zwischen die Backen rammen. Oder in den Bauch, wie’s beliebt. Noch immer könnt ihr hinter einen Gegner rollen, die Kettensäge ansurren lassen und ihn genüsslich von Kopf bis Fuss aufschneiden. „Gears of War 4“ ist eines dieser Spiele, das euch brutal scheitern lässt, aber ihr wisst meist, woran es lag. Falsches Positioning, zu langsame Reaktion, ihr wisst schon. Umso süsser schmeckt der Sieg über einen Gegner, der euch vorher immer nur auflauerte. Etwa wenn ihr aus der Deckung schnellt, euren Torque-Bow-Bogen spannt, den roten Punkt auf den Kopf eines Feindes in Deckung fokussiert, abdrückt und nur das „Shiiiiit“-Geschrei von Platz gegenüber hört und seht wie er auf dem Bildschirm in Stücke gerissen wird. 175 Punkte bringt so ein Headshot, nehmen wir gerne mit, schliesslich sind wir Gamer Jäger und Sammler, die immer im Rang aufsteigen wollen. Nein, Waffen schaltet ihr damit keine frei, nur Gold-Skins und andere Kosmetika. Gadgets und Spezialwaffen wie Granaten, Torque Bow und die super effektive Dropshot müsst ihr schon selbst auf der Karte finden.

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