Haptische VR-Experience "Geneva 1850" - Special

Die Revolution hautnah erleben

Artikel Video Achim Fehrenbach

Haptik und Geruchsverteiler

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Die Arbeit an "Geneva 1850" begann im Juni 2018. "Das Projekt nutzt die 3D-Daten, die bei der Digitalisierung des Magnin-Modells gewonnen wurden - eines exakten Nachbaus der Stadt Genf aus dem Jahr 1850, die in der Maison Tavel ausgestellt ist", erläutert Caecilia Charbonnier im Interview mit games.ch. Insgesamt elf Artanim-Angestellte arbeiteten an dem Projekt - darunter zwei Spieleentwickler, vier 3D Artists, ein Drehbuchautor, ein Concept Artist, ein Technischer Regisseur, ein Haptics Engineer und ein Regisseur. Die Ausgangsidee sei gewesen, physische Elemente mit Elementen aus der virtuellen Welt zu kombinieren, so Charbonnier. "Dadurch soll das Gefühl von Berührung nachempfunden werden, das nur physische Objekte bieten können. Durch Kopplung mit anderen haptischen Elementen wie Ventilatoren, Geruchsverteilern oder Geräten, die Vibrationen erzeugen, lässt sich eine multisensorielle Experience erzeugen."

Der intensive Pferdegeruch kommt beispielsweise aus einem Gerät, das direkt neben dem Kutschengerüst installiert ist und an bestimmten Stellen der Experience getriggert wird. Das Ruckeln der Kutsche wird derweil durch Motoren im Sockel des Holzgerüsts erzeugt. Später steigen wir aus der Kutsche aus und laufen durch einen Genfer Palast: Die Illusion eines langen Spaziergangs erzeugt "Geneva 1850" dadurch, dass es die Besucher in Schlangenlinien durch den Raum lotst. Am Ende der Experience werden wir Zeuge, wie die Fazy-Revolution losbricht - und können uns gerade noch mit einem Heissluftballon aus der Stadt retten. "Die Ballon-Vorführung fand in Genf erstmals im Jahr 1846 statt - auf Betreiben von Madame Poitevin, einer Pionierin auf diesem Gebiet", so Charbonnier. Das war sehr praktisch, um den Besuchern die Stadt von oben zu zeigen - und der Revolution zu entfliehen!" Genau wie die Kutsche ist der Heissluftballon nur ein rudimentäres Holzgerüst. Doch in der Experience haben wir wirklich das Gefühl, vom Boden abzuheben und hoch über die Dächer von Genf zu fliegen. Grandios!

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Die Technologie, die Artanim entwickelt, wird übrigens von Dreamscape Immersive kommerzialisiert. Kerngeschäft der Firma ist die Eröffnung von VR-Multiplexen. "Wir skalieren gerade unsere Aktivitäten - und eröffnen in Partnerschaft mit AMC vier weitere Zentren", so Charbonnier. "Wir entwickeln ständig neue Experiences, um die Inhalte zu erneuern, die wir in unserem Center zeigen. Für die Zukunft haben wir viele ähnliche Projekte geplant."

Wer "Geneva 1850" selbst ausprobieren will, kann das vom 12. April bis 14. Juli in der Maison Tavel in Genf tun. Es lohnt sich! Die Experience dauert - inklusive Instruktionen - ungefähr 45 Minuten.

Maison Tavel, Rue du Puits-Saint-Pierre 6, 1204 Geneva. Geöffnet jeweils von 11 bis 18 Uhr. Montag ist Ruhetag. Tickets könnt ihr unter mah-geneve.ch reservieren.

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