Ghost Recon Breakpoint : Test / Review

Gute Ansätze, problematische Umsetzung

Test Video olaf.bleich getestet auf Xbox One

Solide Shooter-Kost - trotz Kinderkrankheiten

Jetzt aber zur entscheidenden Frage: Wie spielt sich "Ghost Recon Breakpoint" eigentlich? Im Grossen und Ganzen ordentlich, allerdings machten uns im Test immer wieder Ungenauigkeiten das Leben schwer. Beispielsweise sorgen Höhenunterschiede und Hindernisse für Probleme, sodass wir hängen blieben, stürzten oder uns neue Wege suchen mussten. Auch das automatische Deckungssystem ist nicht fehlerfrei, und so konnten wir nicht immer abschätzen, wann wir wirklich in Sicherheit waren und wann nicht. Hier macht "The Division 2" einen deutlich besseren Job, spielt sich aber natürlich langsamer.

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Die Missionen selbst - also beispielsweise das Einnehmen einer Basis - bieten gerade sowohl im Kooperativ- als auch im Einzelspielermodus eine solide taktische Tiefe. So spähen wir das Gebiet zunächst mit der Drohne aus oder verschiessen Radarscanner zum Markieren von Gegnern. Im Anschluss benutzen wir Drohnen für synchronisierte Abschüsse oder stimmen uns mit unseren Teamkameraden ab. Stealth-Kills sind dank guter Schleichmechaniken ebenso möglich wie Haudrauf-Angriffe - etwa direkt aus dem fliegenden Helikopter heraus. Gerade mit Freunden macht "Breakpoint" wie schon der Vorgänger "Wildlands" eine Menge Spass. Das gemeinsame Erobern von Stützpunkten oder auch das Erkunden der Spielwelt gewinnt im Team merklich an Dynamik. Aufgrund von Funktionen wie dem Wiederbeleben gefallener Kameraden kommt hier auch deutlich seltener Frust als beispielsweise im Singleplayer-Modus auf.

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Wer noch ein wenig Abwechslung sucht, für den bietet "Breakpoint" einen recht gut gestalteten PvP-Modus, in dem ihr beispielsweise Bomben platzieren oder Stützpunkte halten müsst. Die Maps gestalten sich vergleichsweise weitläufig, was erneut die Scharfschützen auf den Plan ruft und zu Stellungskämpfen führt. Trotzdem: Der PvP kann sich durchaus sehen lassen und ist eine schöne Dreingabe zur Kampagne und Open World - inklusive eigener Belohnungen.

Fazit

"Ghost Recon Breakpoint" entpuppt sich als handfeste Enttäuschung. In vergangenen Open-World-Spielen gelang Ubisoft noch vielerorts der Spagat zwischen purer Grösse und eigener Identität. "Breakpoint" dagegen ist weder Fisch noch Fleisch und mäandert zwischen Loot-Shooter, Multiplayer-Action und Survival-Aspekten. Die grössten Probleme stellen aber das generische Setting - trotz verschiedener Biome - und die teils unpräzise Navigation in der Spielwelt dar. Aurora bietet zwar unzählige Sammelaufgaben, besitzt aber zu wenig Seele, um uns dauerhaft zu fesseln. Zudem stören die nach dem Start weiterhin vermehrt auftretenden Programmfehler. Was bleibt, ist ein solider Open-World-Shooter mit gewaltigem Umfang und sehr viel Loot-Grinding, der letztlich vor allem im Koop und im Versus-Multiplayer sein Potenzial zeigt. An die späteren Qualitäten eines "Wildlands" reicht "Breakpoint" jedoch (noch) nicht heran.

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