Das neue „Ghost Recon: Wildlands“ ist kein „Future Soldier 2“. Vorbei ist die Zeit von Hightech-Soldaten, die mit der Umgebung verschmelzen, dafür gibt’s Motorräder, Helikopter, Buggys und Speedboote um völlig frei in der offenen Welt Boliviens zu operieren. Und es gibt noch ein paar Überraschungen...
Bolivien, 21 Uhr: schwerer Regen setzt ein, die Wachposten vor der Ranch eines Drogenbarons ziehen ihre Cowboyhüte tief ins Gesicht. In den ersten Minuten von „Ghost Recon: Wildlands“ unterhalten sie sich über das schlechte Wetter, versammeln sich um eine brennende Tone, wärmen sich die kalten Hände. Für geübte Koop-Schützen und „Ghost Recon“-Fans sind die Jungs damit ein gefundenes Fressen: anlegen, anvisieren, Schüsse synchronisieren, abdrücken. Doch das ist gelerntes Geschäft, so funktionierte schon das grossartige „Ghost Recon: Future Soldier“. Was also ist hier neu, anders und spannend? Nun, ihr könnt tun, was ihr wollt und in einer Reihenfolge, die ihr selbst festlegt. Ihr könnt bei Nacht zuschlagen, auf schlechtes Wetter warten, damit der Regen die Schüsse übertönt und ihr so leichter die Ranch infiltrieren könnt. Wie Seal Team Six, wie ein Geist reingehen, eine C4-Ladung an den Trucks anbringen, den Boss entführen und wieder verschwinden.
Doch ihr könnt auch den Action-Gringo raushängen lassen, könnt euch vorher einen Kampfhubschrauber beim bolivianischen Militär mopsen und mit Luftunterstützung angreifen. Oder aber ihr lasst die Zeit schnell vorwärts wandern, so wie in „Metal Gear Solid 5“, wartet bis die Drogen-Trucks die Basis verlassen. Mit ihnen geht ein Grossteil der Security, das macht es leichter für einen Teil des Koop-Teams den Boss zu kidnappen. Während das andere mit einem aufgepflanzten Maschinengewehr auf einem Buggy auf die Jagd geht, Kugeln in den Motor des ersten LKWs jagt, ihn zum Stehen bringt. Oder ihr gleich den Raketenwerfer rausholt, eine Rakete ausklinkt und die schicken Partikeleffekte geniesst, während das Ding vor eurem Riechkolben explodiert. Ihr könntet aber genauso gut auch einen Scharfschützen auf die Lauer legen, während ein anderer Kollege Sprengfallen auslegt. Der Sniper schiesst, bei den Drogen-Gauchos bricht Alarm los, sie starten ihre Fahrzeuge und Boom, zerreisst es den ersten Truck mit frischem Kokain.