Guitar Hero Live - Test

Rocken mit Lenny Kravitz und James Franco

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 4

Lust endlich mal wieder richtig zu rocken? „Guitar Hero Live“ bringt eine superb verarbeitete Gitarre mit sich, gibt richtig Gas in seiner Inszenierung mit Live-Kulissen vor der Manhattan Bridge oder in Londoner Pubs. Doch was ist eigentlich mit „Guitar Hero Live“, dem „Apple Music“ der Musikspiele? „Guitar Hero Live“ im grossen Test.

Ein Wohnzimmer in Los Angeles, edel ausgestattet. Auf der Couch sitzt James Franco, lässig zurückgelehnt neben einem Stapel Bücher, die über die Kunst der Musik schreiben. Und neben ihm rockt gerade Lenny Kravitz in „Guitar Hero Live“ ab. In Soul, Funk, Hard Rock und Reggae ist er zu Hause, hat Millionen Platten verkauft, bei den MTV Music Awards abgeräumt und jetzt stehen vor ihm ein paar tausend Fans und buhen, verschränken die Arme, ziehen eine düstere Miene. „Sie hassen dich“, kommentiert Franco lässig und mit einem dicken Grinsen. Lenny will pausieren, James lässt ihn aber nicht: „Nichts da, auf einem Konzert kannst du auch nicht pausieren. Spiel, spiel um dein Leben Buddy.“ Und dann fängt Lenny an zu Rocken. Das ist „Guitar Hero Live“, die Reinkarnation einer Reihe, die 2005 die Spielewelt revolutionierte und so ziemlich jede Party zum Kochen brachte. Doch kann es den Charme von damals auch ins Jahr 2015 retten? Wir haben eine gute Woche und eine wilde Party durchgerockt. „Guitar Hero Live“ macht dabei sehr viel anders als früher. Vorbei ist die Zeit von Pixelfiguren, jetzt lauft ihr vor dem Konzert vorbei an heissen Ladies, die euch vielsagende Blicke zuwerfen oder einen Zettel mit ihrer Nummer zustecken, Drummern, die euch anerkennend auf die Schulter klopfen und Securities, die euch auf die Bühne geleiten.

Die Inszenierung ist einfach nur Weltklasse, ihr fühlt euch wie auf einer echten Bühne. Euer Bassist geht richtig ab, wenn ihr gut spielt oder zeigt sich enttäuscht, wenn ihr es verkackt. Jedes Bandmitglied dreht sich nach euch um, schaut euch direkt in die Augen, feiert mit euch die Konzertparty und eure Performance lässt sich jetzt nicht mehr nur mit Punkten messen, sondern vor allem am Fan-Barometer: spielt ihr schlecht, stürmen die Jungs und Mädels schon mal die Bühne und gehen auf euch los. Spielt ihr gut, gehen die Fans ab, moshen mit den Haaren, holen Feuerzeuge bei gefühlsbezogenen Songs raus und Plakate. Es gab noch nie ein Musikspiel, das so gut das Gefühl eines echten Konzerts vermittelt hat: vor allem nicht nur in Arenen, Clubs und Pubs, sondern auch vor der Skyline New Yorks, mit der Manhattan Bridge im Hintergrund. Das ist sehr motivierend, gerade weil „Guitar Hero Live“ eine recht harte Lernkurve hat, je nachdem wie ambitioniert ihr euch in die vier Schwierigkeitsgrade stürzt.

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