Half-Life: Alyx - Test / Review

Die Killer-App im Bereich VR-Gaming!

Test Video Sönke Siemens getestet auf PC

Vier lange Jahre arbeitete Valve hinter verschlossenen Türen an "Half-Life: Alyx". Jetzt ist der ausschliesslich für PC-VR-Headsets erhältliche Ego-Shooter endlich da. Wir haben das Prequel zu "Half-Life 2" getestet und verraten euch möglichst Spoiler-frei, warum es das mit Abstand beste VR-Spiel auf dem Markt ist.

VR-Enthusiasten unter euch erinnern sich eventuell noch an das im April 2016 von Valve veröffentlichte "The Lab". Die zunächst nur für HTC Vive massgeschneiderte Gratis-Software bestand aus acht verschiedenen Technologiedemos, die die Möglichkeiten des neuen Mediums eindrucksvoll unter Beweis stellten. Heraus stach insbesondere "Robo Repair" hervor. Das Reparatur-Minispiel ist nicht nur grafisch extrem aufwendig gemacht, sondern nutzt obendrein Valves Puzzle-Shooter "Portal" als erzählerisches Setting. Die Folge: Fans waren so begeistert, dass bereits nach wenigen Tagen Rufe nach einem vollwertigen VR-Spiel aus dem Hause Valve laut wurden. Da "Portal" im selben Erzähluniversum spielt wie "Half-Life", spekulierten einige sogar, dass Valve das neue Medium VR als Sprungbrett für "Half-Life 3" nutzen könnte.

Knapp vier Jahre später wartet die Welt zwar immer noch auf "Half-Life 3", freut sich aber umso mehr, dass das Studio aus dem US-Bundesstaat Seattle es tatsächlich geschafft hat, einen nahezu gleichwertigen Ersatz abzuliefern. Denn "Half-Life: Alyx" versteht sich als offizielles Prequel zu "Half-Life 2" und zeigt erstmals, was in City 17 geschah, bevor Serienveteran Gordon Freeman dort auftauchte.

Im Fokus steht dabei das Schicksal der Widerstandskämpferin Alyx Vance, die kurz nach Spielbeginn miterlebt, wir ihr Vater Eli Vance von den ausserirdischen Invasoren Combine gefangen genommen wird. Was folgt, ist eine knapp 15-stündige Story-Kampagne, in der Alyx nicht nur alles daransetzt, ihren geliebten Dad zu befreien, sondern auch alle Hände voll zu tun hat, das Geheimnis um eine verheerende Superwaffe zu lüften.

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Stichwort Hände: Sie sind VR-typisch die Schnittstelle zwischen euch und der virtuellen Welt. Türen öffnen, Leitern emporklettern, Mechanismen in Gang setzen, Schalter drücken, Hindernisse aus dem Weg wuchten, Waffen nachladen - all das und mehr geschieht ganz intuitiv und sorgt dank weitreichender Optimierungen für alle gängigen VR-Controller für ein ungeahntes Mittendrin-Gefühl.

Verstärkt wird letzteres durch eine beeindruckende Liebe zu kleinen Details. Gleich im allerersten Level etwa entdecken aufmerksame Spieler einige Buntstifte in der Nähe eines Fensters. Hebt ihr sie auf, könnt ihr damit nach Belieben die Glasscheibe bemalen. Aber auch viele andere Dinge aus der Umgebung können aufgehoben, aus nächster Nähe inspiziert und manipuliert werden. Besonders sehenswert: Getränkedosen lassen sich mit den Knuckles-Controllern in der Hand zerquetschen. Gameplay-technisch bringt das zwar keine Vorteile, die Immersion profitiert von solchen und anderen Spielereien jedoch ungemein.

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