Hamsterdam - Test / Review

Komm, wir fahren nach Hamsterdam!

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Knuffige kleine Spiele, die von den langwierigen, epischen Abenteuern ablenken, sind für manche Leute vor allem im Sommer ein Segen. Letztendlich kann man bequem auf der Sonnenliege ein paar Levels spielen, ins Wasser springen und entspannen. Doch was, wenn ein solches Spiel nicht mal ein paar Stunden dauert? Egal, weil es niedlich ist?

Hamtaro hat genug Sonnenblumenkerne gesammelt

Eigentlich leben die Hamster in Frieden, gehen ihrer täglichen Arbeit nach und trainieren sich in Kampfkunst - ganz normaler Hamster-Alltag also. Wofür sie trainieren? Um den riesigen und sehr gefährlichen Chinchillas gewappnet zu sein. Allen voran Ober-Chinchilla Marlo, der die Stadt in Angst und Schrecken versetzt. Mit Drogen, Gefangennahme und der Entführung des Grossvaters unseres Hauptcharakters Pimm. Zu allem Überfluss stehlen sie noch den Wintervorrat. Schnell müssen wir also unser Hamsterkostüm überziehen und in die Rolle von Pimm schlüpfen, um Hamsterdam seine Freiheit zu schenken.

Im Kampf durch die drei Stadtteile von Hamsterdam gilt es, sich durch insgesamt ca. 30 Levels zu kämpfen, um Marlo endgültig entgegenzutreten. Der Artstyle ist recht lustig, gerade die knuffigen Hamster und die bösen Chinchillas sowie ihre Hasengang sind sehr gut getroffen. Über die untermalende Kung-Fu-Musik kann man sich sicherlich streiten, sie harmoniert aber zu den zweckdienlichen Hintergründen.

Meistere die altehrwürdige Kampfkunst des Ham-Fu

Schon die Oma des Autors dieser Zeilen hat vor den brutalen Hamstern gewarnt, doch jetzt selber die ehrwürdige Kampfkunst des Ham-Fu zu sehen, macht ihn noch skeptischer als vorher. Zwar werden reichlich Kämpfe gegen Hasen, Wiesel und Ratten geboten, doch da es nur drei Attacken (Hamsterfäuste) und einige optionale Boni sowie Konter gibt, werden die Kämpfe schnell sehr langweilig. Nur im richtigen Rhythmus Y zu drücken, um den K.-o.-Spezialangriff auszuführen, macht auf Dauer keinen Spass. Etwas Auflockerung bieten die diversen Quick-Time-Events.

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Trotz allem ändert sich kaum etwas am Prinzip des Kampfes. Selbst dann nicht, wenn die Gegner später Rüstungen erhalten und die dritte Hamsterfaust zum Arsenal gehört. Geschicklichkeit wird bei den Bosskämpfen verlangt - und hier zeigt "Hamsterdam" echte Stärken: Bomben ausweichen, Hamster-Mitbürger retten und natürlich Marlo besiegen. Diese besonderen Abschnitte sind zwischendurch recht schnell und vor allem sehr viel schwieriger als die normalen Level. Wer stirbt, startet aber wieder bei den Kontrollpunkten innerhalb des Bosskampfes, wodurch man sich Stück für Stück vorarbeiten kann.

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Jede Welt bietet zwei Bonuslevels, bei denen etwas mehr Fingerspitzengefühl gefragt ist. Hier fährt man mit einem Scooter und muss Hindernissen ausweichen, um möglichst viele Sonnenblumenkerne einzusammeln. Die Kerne kann man benutzen, um im Shop neue Outfits für Pimm zu kaufen - die grösstenteils nur kosmetischer Natur sind. Abgesehen davon kann man jeden Abschnitt so oft wie nötig spielen, um alle auf drei Sterne zu bringen. Das ist allerdings kaum eine Herausforderung. Zu guter Letzt gibt es im Menü ein paar Trophäen zu erlangen oder mehr Kostüme freizuschalten. Ohne diese Möglichkeiten hat man "Hamsterdam" in etwa 90 Minuten absolviert.

Fazit

"Hamsterdam" ist ein recht amüsantes, kleines Spiel. Viel Content sollte man allerdings nicht erwarten, was etwas schade ist, gerade für den recht happigen Preis von CHF 10. Falls man dennoch mal seinen inneren Kampfhamster herauslassen will, sollte man vielleicht auf die iOS- oder Android-Portierung warten. Hamster out.

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