Hellpoint - Test / Review

Im Weltall hört dich niemand schreien

Test Video Joel Kogler getestet auf PC

Übung macht den Meister

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Dieser sehr holprige Einstieg allein macht es schwer, "Hellpoint" zu empfehlen, auch wenn das Spiel nach dem "Tutorial", das komplett daran scheitert, tiefere Spielelemente zu erklären, deutlich besser wird. Das liegt einerseits daran, dass mehr Ausrüstung und damit verschiedene Spielstile eingeführt werden, andererseits aber auch daran, dass Spieler, die es so weit schaffen, vermutlich gelernt haben, dass der Vergleich zu "Dark Souls" gar nicht mal so sinnvoll ist. Ein langsamer, methodischer Spielstil bringt Spieler weitaus schneller um als schnelles, häufiges Ausweichen und der Verzicht auf ein Schild zugunsten einer Schusswaffe in der linken Hand. Klingt vertraut? Stimmt, bei längerem Spielen hat "Hellpoint" tatsächlich mehr gemeinsam mit einem anderen Souls-like-Titel. "Bloodborne" erweist sich als weit besserer Vergleich. "Hellpoint" gelingt es aber zu keiner Zeit, das flüssige, präzise Kampfsystem zu kopieren. Stattdessen ist es sinnvoller, eine oder zwei Attacken zu wiederholen, um Gegnern nie die Chance zu bieten, sich zu erholen. Lediglich die späteren Bosse bieten wirklich interessante und fordernde Kämpfe, auch wenn die Probleme des ersten Bosses bezüglich schwammiger Treffererkennung bestehen bleiben.

Hellraiser trifft Dead Space

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Wo sich "Hellpoint" mit Abstand am besten behaupten kann, ist im Design. Die düstere Weltraumstation bietet immer wieder spannende Orte zum Erkunden und ist deutlich vertikaler dank einem verstärkten Fokus auf Sprung- und Klettereinlagen. Das Erkunden der Raumstation macht sehr viel Spass und bewegt sich hier auf einem ähnlichen Niveau wie etwa "The Surge 2", wenn es um die Komplexität der Gebiete geht. So spannend das Design jedoch stellenweise ist, so langweilig ist es andernorts. Viel zu lange Abschnitte sind gefüllt mit den gleichen Korridoren und dem gleichen langweiligen Gegnertyp. Es vergehen mehrere Spielstunden, bis überhaupt neue Gegnertypen eingeführt werden, und weit mehr, bis die Widersacher auch visuell interessanter werden. Die wenigen guten Ideen und Designs wurden hier leider so weit auseinandergestreut, dass sie verwässert wirken. Der Soundtrack - oder eher das Fehlen eines solchen über den grössten Teil des Spiels hinweg - trägt nur zusätzlich zur Monotonie bei.

Fazit

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"Hellpoint" hat einige gute Ansätze. Wer sich durch das sehr zähe erste Kapitel kämpft, findet einen durchweg mittelmässigen "Bloodborne"-Klon mit nur wenigen originellen Ideen. Das visuelle Design ist manchmal interessant, doch die Abwechslung fehlt. Die Multiplayer-Features haben in unserem Test auch nach Release nicht ein einziges Mal funktioniert. Die Möglichkeit, den Titel im Splitscreen zu spielen, kann für einige Hardcore-Souls-Fans hingegen interessant sein. Die brutale Wahrheit ist jedoch, dass eure Zeit besser genutzt ist, die besseren Vertreter dieses Genres erneut zu spielen, statt in "Hellpoint" nach den wenigen verstreuten Höhepunkten zu suchen. Empfehlen können wir dieses Werk wirklich nur den hartgesottensten Souls-like-Fans mit einer sehr hohen Toleranz für Bugs und Glitches.

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