Star Wars Jedi: Fallen Order - Test / Review

Die Macht ist stark in diesem da!

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Spritztour durch die Outer Rims

Ein Highlight des "Star Wars"-Universums ist die riesige Vielzahl an Locations. Das Schöne hier: Statt nur lauter bereits bekannte Schauplätze abzugrasen, erschuf Respawn in enger Absprache mit Lucasfilm zahlreiche neue Szenarien. Kurz nach eurem Abstecher auf Bracca zu Spielbeginn verschlägt es euch zum Beispiel auf den Grasplaneten Bogano, wo ihr euch unter anderem mit aggressiven Bogratten, quirligen Splox-Grossinsekten und sprunggewaltigen Riesenkröten namens Oggdo herumschlagt.

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Auf dem ebenfalls eigens für "Jedi: Fallen Order" erdachten Himmelskörper Zeffo hingegen kämpft ihr zwischen mysteriösen Ruinen und imperialer Bergbau-Ausrüstung gegen Gämsbock-ähnliche Phillak, Ratten-artige Allesfresser namens Scazz, turmhohe Raubtiere namens Jotaz und Energiekugeln schleudernde Grabwächter.

Cooles Detail in diesem Zusammenhang: Sobald BD-1 einen neuen Gegner gescannt hat, tauchen interessante Zusatzinformationen im jederzeit aufrufbaren "Taktischen Leitfaden" auf. Analysiert ihr dagegen wichtige Umgebungsobjekte, könnt ihr weitere Details dazu in einer übersichtlich strukturierten Datenbank abrufen. Und Entdeckungen lohnen sich, denn jede wird mit einer kleineren Menge Erfahrungspunkte belohnt.

Bogano und Zeffo sind allerdings nur der Anfang. Später dürft ihr etwa noch Kashyyyk - die bewaldete Heimatwelt der Wookies - sowie das von vier Monden umkreiste Dathomir bereisen und euch dort einer Vielzahl von Herausforderungen stellen, packende Bosskämpfe inklusive. Collectibles? Sind natürlich ebenfalls an Bord und umfassen unter anderem Kisten mit optischen Individualisierungs-Objekten für euer Schiff, euer Lichtschwert, Cals Kleidung sowie das Aussehen von BD-1.

Fazit

Nach "Titanfall 2" zeigt Respawn Entertainment einmal mehr, dass man ein wirklich gutes Händchen für filmreif inszenierte Solokampagnen hat. Neben der überzeugenden Präsentation und der vorantreibenden, gut in den "Star Wars"-Kanon eingebundenen Geschichte sind es aber vor allem der Metroidvania-Ansatz sowie der angenehm fordernde Schwierigkeitsgrad, die an den Controller fesseln. Nicht zu vergessen BD-1. Der putzige kleine Droide ist einfach herrlich animiert und war uns sogar noch eine Spur sympathischer als sein kullernder Kollege BB-8 aus der Sequel-Trilogie.

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Die Wahl der Hauptfigur erweist sich dagegen als zweischneidiges Schwert. Das Problem ist dabei übrigens nicht die schauspielerische Performance von Cameron Monaghan, sondern vielmehr die Tatsache, dass es noch deutlich spannendere Heldenalternativen gegeben hätte, als den etwas zu sehr auf Massenmarkt gebürsteten Rotschopf Cal Kestis. Wäre es nicht noch viel cooler, in der Rolle eines vierarmigen Latero die Galaxis zu retten? Oder als quirliger Yoda-Verschnitt? Oder Jedi-Ewok? Hier hätte mehr Mut zum Risiko sicher nicht geschadet.

Kritik muss sich Respawn darüber hinaus für kleinere handwerkliche Details gefallen lassen, allen voran die fehlende Notizfunktion auf der Automap, die langen Ladezeiten nach einem Bildschirmtod, die in einigen Situationen etwas unlogisch agierende KI sowie die Tatsache, dass verlorene Erfahrungssphären streckenweise unerreichbar in der Umgebung schweben. Dennoch: Als Ganzes betrachtet meint es die Macht gut mit "Jedi: Fallen Order", das erfreulicherweise gänzlich auf aufdringliche Mikrotransaktionen verzichtet. Ihr liebt "Star Wars"? Dann könnt ihr hiermit definitiv nichts falsch machen!

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