Killzone: Mercenary

Ganz grosses Shooter-Kino auf der Vita

Test Beat Küttel getestet auf Playstation Vita

Es ist wie verhext. Alle bisherigen Versuche, die PlayStation Vita als Shooter-Maschine zu etablieren, scheiterten mitunter grandios. Nicht einmal die FPS-Reihe schlechthin, “Call of Duty” stellt hier eine Ausnahme dar, ganz im Gegenteil. Guerilla Cambridge schickt sich jetzt aber an, der Welt endlich zu zeigen, dass Sonys portable Konsole mit ihren zwei Analog-Sticks bestens für First-Person-Shooter-Gameplay geeignet ist. Das Ergebnis liegt nun vor, und “Killzone: Mercenary” überzeugt fast auf der ganzen Linie. Weshalb Vita-Besitzer bedenkenlos zugreifen dürfen, und in welchen Bereichen sich andere Entwickler ein Beispiel am portablen Söldner-Epos nehmen sollten, erfahrt ihr im GAMES.CH-Review.

Der neuste “Killzone”-Ableger katapultiert euch in die Kampfstiefel von Arran Danner, seines Zeichens Söldner und somit grundsätzlich nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht, egal auf wessen Seite er gerade kämpft. Dieses Setup erlaubt es den Machern, euch erstmals in der Geschichte der Serie im Singleplayer-Modus auch auf der Seite der Helghast kämpfen zu lassen. Doch bevor wir allzu viel der Story verraten, werfen wir lieber zuerst einen Blick aufs Gameplay. An diesem Punkt sind bisherige Vita-Shooter nämlich gleich reihenweise gescheitert. Doch nun gibt es endlich einen Silberstreifen am Horizont. Denn “Killzone: Mercenary” bietet griffige, grandios präsentierte und herausfordernde Shooter-Action, und zieht euch damit gleich von Beginn weg in seinen Bann.

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Gelungene Steuerung und optionale Touchscreen-Finessen

Die erste von insgesamt neun recht umfangreichen Missionen dient gleichzeitig auch als Tutorial, in dem ihr zusammen mit einem anderen Söldner namens Ivanov eine Infiltration durchführen sollt. Zwar wird euch schön gemütlich erklärt, wie ihr Munition aufhebt (per Tastendruck oder Touchscreen), klettert oder Terminals bedient, an denen ihr Waffen und Munition kauft und euer Loadout ändert. Aber zwischen diesen Sequenzen geht es bereits richtig zur Sache. Gegnerhorden stürmen heran und ihr müsst sie mit eurer Standardausrüstung plätten. Diese besteht aus einer primären und einer sekundären Waffe, also zum Beispiel aus einem Sturmgewehr und einer schallgedämpften Pistole. Durch alle möglichen Aktionen im Spiel verdient ihr euch passend zur Söldner-Thematik Geld. Seien dies nun Kills, das Auflesen von Munition, das Zerstören von Überwachungskameras oder das Beschaffen von geheimen Informationen, praktisch am Laufmeter erhöht sich euer Kontostand. So seid ihr dann auch nach kurzer Zeit imstande, beim Waffenhändler nicht nur andere Waffen, sondern auch Granaten, eine bessere Rüstung oder spezialisierte Waffensysteme wie Drohnen zu erwerben. Für Stealth-Kills oder in schneller Reihenfolge ausgeführte Tötungen gibt es dabei mehr Geld, was natürlich einen Anreiz verschafft, seine Attacken entsprechend zu planen.

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Was nach kurzer Zeit auffällt, ist, dass vom Vita-Touchscreen zwar reger Gebrauch gemacht wird, die Implementierung aber grösstenteils optional ist. Mit anderen Worten: Ihr entscheidet, ob ihr die Waffen per Touchscreen wechseln wollt oder lieber mittels Tastendruck. Dasselbe gilt für das Umlegen von Schaltern oder das Initiieren von Stealth-Kills. Nur einige Sachen wie etwa die öfters auftauchenden Hacking-Minigames, der Besuch beim Waffenhändler “Blackjack” oder Quick-Time-Events zwingen euch dazu, den Touchscreen zu benutzen. Das Rückseiten-Touchpad wird zum Snipen genutzt, was aber erstaunlich gut funktioniert. Überhaupt ist die Steuerung einfach griffig und gut gelungen. Zwar sind die kleinen Sticks der Vita nicht ganz so präzise, wie man sich das von Konsolen-Shootern gewohnt ist, aber dies stellt eigentlich nie ein Problem dar. Unzufrieden waren wir einzig mit der Drehgeschwindigkeit unseres Protagonisten, denn die ist auch auf höchster Sensitivität immer noch recht langsam. Das kann zu Problemen führen, wenn man von verschiedenen Seiten unter Beschuss genommen wird. Ist man sich aber als Konsolenspieler eh schon daran gewöhnt, lässt es sich recht gut verschmerzen.

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