Kinect

Microsoft: Kinect für Casual-Gamer

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Der Release von Microsofts neuem Baby, Kinect, rückt immer näher und näher. Nachdem die offiziellen Präsenationen schon auf der ganzen Welt stattgefunden haben, zuletzt auf der gamescom in Deutschland, haben wir die Chance bekommen, Kinect zum zweiten Mal nach dem Press Community Event anzuspielen. Ob die Revolution tatsächlich so nahe ist, erfahrt ihr in diesem Bericht.

Die in kleine Grüppchen aufgeteilten Medienvertreter durften das erste Mal an einem offiziellen Event die neue Hardware Kinect anspielen. Die Fachpresse war nur sehr dünn vertreten, die meisten Leute kamen aus Fernsehen, Radio und Zeitung. Für diese war es also eine Premiere. Nachdem versichert wurde, dass die Latenzprobleme, die am Community-Event zum Teil noch stark spürbar waren, beseitigt wurden, war ich dann doch gespannt was mich erwarten würde. Leider offenbarte der Event nichts Neues. Es wurden dieselben Spiele gezeigt, wie schon vor einigen Wochen. „Kinectimals“ sorgte abermals für den Jöö-Faktor, im Fun-Racer „Joy Ride“ durfte über Fantasietracks gebrettert werden, und wer sich körperlich betätigen wollte, durfte das mit „Dance Central“ und „Kinect Sports.“ Wie gesagt, nichts Neues. Leider hat sich auch an der Latenz so gut wie nichts geändert. Die Titel, die schon zuvor problematisch aufgefallen waren, wurden nicht mehr gezeigt. Das dürfte heissen, dass die Entwickler noch fieberhaft daran arbeiten.
Interessanter sind da die Aussagen, die bezüglich der Spielerschaft gemacht wurden. Als das damals “Natal” genannte Projekt angekündigt wurde, fantasierten sowohl PR-Leute als die Fachpresse euphorisch über die Möglichkeiten von Kinect. Und Core-Gamer erhofften sich völlig neue Spielerfahrungen, Ego-Shooter ohne Controller – den nächsten Schritt richtung totaler Immersion. So wie es eben auch der damalige Promo-Trailer versprach. Diese Hoffnungen wurden nun gedämpft, denn laut Microsofts PR-Managern soll Kinect vor allem den Casual- und Non-Gamern das Tor zur Videospielwelt weit öffnen. So würden besonders die Bereichen Fitness- und Tanzspiele stark sein. Auch Gesellschaftsspiele wie „Trivial Pursuit“ sollen mit Kinect ein Revival erleben. Mit den Kinder am Tag „Kinectimals“ spielen und am Abend zusammen mit Partner/Partnerin einen Film via Kinect-Steuerung schauen - das sei das langfristige Konzept, das schon mit dem Xbox 360 Launch begonnen hatte. Nämlich ein einziges Gerät im Wohnzimmer stehen zu haben, das alle multimedialen Aufgaben von Dia-Shows bis DVD-Gucken erfüllen soll. Kinect sei vor allem dazu da, den Umgang mit diesem Gerät – sprich der Xbox 360 – natürlicher und einfacher zu gestalten. Core-Gamer sollen jetzt nicht verzweifeln, denn immerhin wurden weltweit Third-Party-Entwickler mit der Kinect-Technologie augestattet.Die wirkliche Revolution ist zwar wieder in die Ferne gerückt, aber man kann also trotzdem noch hoffen, denn die Technik ist ohne Zweifel beeindruckend. Der Sensor kann ganze Räume in 3D berechnen und setzt die Bewegungen 1:1 um. Man kann den Sensor sogar problemlos 360 Grad im Raum bewegen. Die Probleme  liegen bisher also vor allem bei den Spiele-Softwares. Ob Kinect vielleicht nur die Zwischenstufe für die Hardware zur nächsten Xbox sein könnte, wurde dementiert. Man schreibt der Xbox 360 noch eine lange Lebenszeit zu und meint, dass sich eine technische Weiterentwicklung momentan noch nicht lohnt. Kinect soll die Xbox 360 noch mehr verbreiten und kein Versuchskaninchen für die nächste Konsolengeneration sein.

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