King's Quest (2015): Rubble Without A Cause - Vorschau

Die Reinkarnation einer Legende mit Doc Brown und Zelda Williams

Vorschau Benjamin Kratsch

Der Umhang hat uns mehr als nur ein graues Haar gekostet

Der Studiobesuch bei The Odd Gentlemen war anders als gewohnt und gerade deshalb so spannend. Spieleentwickler residieren in der Regel in luxuriösen Hightech-Bauten, geprägt von grossen Glasfronten, riesigen Konferenzräumen und Designermöbeln. The Odd Gentlemen ist gerade erst umgezogen in ein schnuckliges Büro, das eher Indie-Flair versprüht: ein paar Poster an der Wand, ein Ninja Turtle bewacht den Eingang, Umzugskartons dominieren das Bild. The Odd Gentlemen ist ein Studio im Wandel und sein Gründer Matt Korba hat viele interessante Geschichten zu erzählen. Geschichten von Problemen und Sorgen, die Entwickler eigentlich eher für sich behalten. Die gesamte „King’s Quest“-Reihe wurde damals bei Sierra unter Anleitung des kreativen Hirns der Firma Roberta Williams mit der Hand gezeichnet. Jedes Objekt, jeder Grashalm, jede Lampe, jeder Stuhl - die gesamte Kulisse. „Die handgezeichneten Areale sind das Markenzeichen der Serie, wir wollten das umbedingt umsetzen“, erzählt uns Matt.

Doch während Sierra ein Konzern war, stehen ihm nur insgesamt 20 Kollegen und Kolleginnen zur Verfügung, gerade mal drei Artists sollen das gesamte Projekt stemmen. „Es schien ziemlich unmöglich, doch letztlich entwickelten unsere Designer einen extrem schnellen Workflow, der wirklich hand-gezeichnete Welten ermöglichte, die wir durch Animationen ins 3D-Zeitalter geholt haben. Im Grunde ist das vergleichbar mit einem Pixar-Film.“ Die grösste Herausforderung war dann erstaunlicherweise ein kleines, aber atmosphärisch sehr wichtiges Detail: der Umhang. „Das war verdammt viel Arbeit“, erinnert sich Lead Animator und IT-Ingenieur Zachary Boehm. „Ich habe mit Nvidias Physikroutine PhysX gearbeitet, jedoch ist die eher auf Realismus getrimmt. Wir brauchten aber einen etwas elaborierteren Mantel, einer der sich regelrecht aufbläht im Wind und die Spielfigur trägt. Es sollte also eher Richtung Märchen gehen, weniger Physik-Realismus. Gute drei Monate habe ich gebraucht um dafür die richtige Formel zu errechnen.“ Doch lasst uns abtauchen in Medias-Res und die ersten Spielstunden von „King’s Quest Episode 2: Rubble Without A Cause.“ 


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