King's Quest (2015): Rubble Without A Cause - Vorschau

Die Reinkarnation einer Legende mit Doc Brown und Zelda Williams

Vorschau Benjamin Kratsch

Zelda Williams: "Ich klinge oft zu sexy, darauf muss ich achten"

Zelda Williams hat eine mehr als aussergewöhnliche, weil extrem rauchige Stimme. Das hat ihr schon grosse, vielseitige, mitunter auch skurrile Rollen in Serien wie „The Legend of Korra“, „Teenage Mutant Ninja Turtles“ sowie Filmen wie „Nine Months“ mit Hugh Grant eingebracht. Wir haben die super sympathische Kalifornierin auf ein RedBull (ja kein Witz) in Los Angeles getroffen.

Es gibt nicht viele Eltern, die ihre Kinder nach Videospiel-Charakteren benennen. Bist du eher der Singleplayer-Typ, der alleine spielt oder habt ihr auch als Familie Games zusammen erlebt?

Zelda: Wir sind alle Gamer, also wirklich Hardcore-Gamer. Unser Haus ist ein Labyrinth der Konsolen, quasi nach Stockwerk geordnet: NES, N64, GameCube, Playstation, Xbox - jeder Raum, der einen Fernseher hat, beherbergt mindestens eine Konsole. Besonders Nintendo-Hardware hat es uns angetan, daher auch mein Name. Ich hätte theoretisch auch Samus heissen können oder Peach - Peach wäre ein furchtbarer Frauenname, ich hatte Glück das meine Eltern während der Schwangerschaft meiner Mama „Zelda“ auf dem Nintendo DS gespielt haben. Mein Daddy spielte von „Halo“ über „Call of Duty“ und „Battlefield“ alles, was Richtung kompetitiver Adrenalin-Shooter geht. Ihr habt ihn sicherlich mal in Xbox Live getroffen. Meine Brüder stehen auf Actionspiele und Rollenspiele, Mum und ich hingegen auf alles, was gut gemachte, gerne auch knackige Rätsel hat: die alten Adventures wie „Monkey Island“, natürlich „Zelda“, „Tomb Raider“, ach eigentlich fast alles. Ich freue mich aktuell besonders auf „No Man’s Sky“, mit den Entwicklern quatsche ich öfter via Twitter. Ich glaube „King’s Quest“ ist auch deshalb so ein Publikumsliebling, weil es sehr viele Genres umfasst: es hat dieses Klettern und Kämpfen, das Puzzeln, die Inszenierung. Wie ein Crossover der interessantesten Genres.

Was war das letzte "King´s Quest", was du gespielt hast und wie sind deine Erinnerungen daran?

Zelda: „King’s Quest VII: The Princless Bride“, aber das ist lange her. Muss um das Jahr 1996 herum gewesen sein. Ich war noch ein Kind und erinnere mich an den Opener, wo sie in den See fällt und dann die Kamera auf ihre Mutter zoomt. So die klassische Hexe, ich hatte ein bisschen Angst. Als ich zur Vorbereitung auf die Rolle das Spiel nochmal eingeworfen habe, musste ich hingegen lachen: das ist wie Angelina Jolie in „Maleficent“ im Mix mit der bösen Stiefmutter von Cinderella, allerdings mit zu viel Botox und Schönheits-OPs. Quasi die böse Hexe Hollywood-Style (sie grinst). Ich glaube ähnlich wie „GTA“ war „King’s Quest“ immer auch schon eine Art versteckte Gesellschaftskritik, eingebettet in ziemlich knackige Rätsel. Ich steh’ drauf, wenn mir ein Spiel nicht gleich verrät, wie es funktioniert.

Du spielst aktuell in vielen Cartoons wie Mutant Teenage Ninja Turtles, wie unterscheidet sich die Arbeit zur Gamingbranche?

Zelda: Erzählt das bitte nicht meinen Chefs dort, aber Spiele sind viele interessanter, weil kreativer. Cartoons sind sehr linear aufgebaut, es gibt dort eher wenige Möglichkeiten sich auszuprobieren. Bei „King’s Quest“ hingegen muss ich für verschiedene Situationen unterschiedliche Stimmungen einfangen: aggressiv und freundlich, traurig und ein bisschen verliebt. Amaya Blackstone ist sehr nah an mir selbst dran: sie ist so der liebevolle Elefant im Porzellanladen, der in jedes Fettnäpfchen tritt. Zudem gibt mir Matt und sein Team die Freiheit selbst One-Liner einzubauen, ich steh’ auf One-Liner. Irgendwann muss ich mal mehr unterbewusst etwas Richtung „Don’t forget Leg-Day“ zu einem muskelbepackten Charakter gesagt haben. Das ist ein Running-Gag in Hollywood, den man zu Typen sagt, die jeden Tag ihren Oberkörper trainieren. Das Team fand das gut, die Fans scheinbar auch, mittlerweile ist es ein Running-Gag für die „King’s Quest“-Reihe geworden. Ich habe eigentlich nur das Probleme, das meine Stimme oft ungewollt sexy rüberkommt - da werde ich dann öfter daran erinnert, das wir hier ja ein Familienspiel entwickeln. Hey, ich kann nichts für meine Stimme (lacht). 


Christopher Lloyd spielt König Graham, wie war die Zusammenarbeit mit ihm?

Zelda: Er ist der Opa, den sich jedes kleine und grosse Mädchen wünscht. Er spricht auch in echt mit dieser sehr geheimnisvollen, an ein Märchen erinnernden Stimme. Man möchte ihm einfach nur zuhören, wie er Geschichten erzählt, deshalb tut er das im Spiel auch. Er erzählt von grossen Abenteuern und Aufgaben, die ihr dann im Spiel lösen müsst. Aber natürlich ist er auch Doc Martin und nie um einen Gag verlegen. Ich hatte das grosse Glück in Hollywood aufzuwachsen, Männer und Frauen, die andere als Stars bezeichnen, sind Freunde meiner Familie. Christopher ist sicherlich einer, der auch nach einem halben Leben im Filmgeschäft noch für seine Arbeit brennt und das fasziniert mich.

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