Ad Astra - Kino-Special

Brad Pitt reist als Astronaut ins Herz der Finsternis

Artikel Video Achim Fehrenbach

Erhabene Bilder

Womit "Ad Astra" beeindruckt, ist die Inszenierung der Sternenreise. Der niederländische Kameramann Hoyte Van Hoytema hat hier unvergessliche Bilder geschaffen - sei es mit der Erhabenheit winziger Raumschiffe vor einer gewaltigen Planetenkulisse oder mit den Kamerafahrten durch die minimalistisch-trostlose Marsstation. Der teils von klassischer Musik inspirierte Soundtrack von Max Richter passt sehr gut dazu.

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Immer verzweifelter: Roy McBride

Brad Pitt kann in der Rolle des Roy McBride überzeugen: Er spielt den Astronauten mit Vaterkomplex zunächst stoisch und später mit innerlich brodelnder Verzweiflung. Eine schöne Idee ist, dass Roy regelmässig Fragen einer künstlichen Intelligenz nach seinem Befinden beantworten muss: Spürt die KI auch nur geringe Abweichungen von der vorgeschriebenen Coolness, muss Roy zur Zwangsstabilisierung in ein blumig-psychedelisches Entspannungszimmer. Mit seiner zurückgenommenen Schauspielkunst trägt Pitt den Film über weite Strecken ganz allein. Das muss er auch, weil den anderen Figuren schon fast schmerzhaft wenig Raum gegeben wird. Liv Tyler bleibt in einer nahezu stummen Minirolle gefangen, Donald Sutherland darf vor allem mit wehmütigen Augen unter schweren Brauen durch die Gegend blicken. Ruth Negga spielt eine Marsbewohnerin, die Roy McBride Informationen über das Lima-Projekt zuspielt - doch auch sie bleibt eine Randfigur, die nur dazu dient, die Handlung voranzutreiben. Immerhin gelingt es Tommy Lee Jones, schon in kurzen Auftritten starke Wirkung zu erzielen.

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