Die GAMES.CH Kolumne #06-2018

Was uns die Avatare in Ready Player One verraten

Kolumne Video Michael

Du bist du – immer!

Natürlich: All das ist eigentlich nichts neues. Schon immer versuchten Menschen sich in fiktive Charaktere zu verwandeln, die Teile ihrer Persönlichkeit, ihre Sehnsüchte und Träume repräsentieren – und zwar mithilfe von fiktiven Elementen; selbst wenn sie sich selbst dessen vielleicht nicht bewusst sind. Angefangen mit den frühsten Ausprägungen dessen, was heute als Cosplay bezeichnet wird, über Charaktereditoren in Rollenspielen und digitalen Universen wie „Second Life“. Eine Ausprägung wie in „Ready Player One“ scheint bisher immer noch ziemlich futuristisch – und weit hergeholt. Ist sie aber nicht! Im rudimentären Massstab können wir sie bereits in „VRChat“ erkennen, einem Virtual-Reality-Game, das seit seinem erstmaligen Erscheinen im Februar 2017 bereits weit über das Chat-Programm hinaus gewachsen ist, das seine Macher einst im Sinn hatten. Stattdessen können die Spieler hier selbst Umgebungen gestalten, sie zu virtuellen Arenen für Death-Matches und „Tron“-artige Scheibenwurfgefechte ausarbeiten. Aber vor allem: Sie könnten ihren Avatar am Rechner vollkommen frei gestalten und in die virtuelle Welt hochladen. Und ja, wer sich in „VRChat“ einklinkt, an dieser bizarren Treiben teilnimmt, der erkennt, dass viele derjenigen, die sich dort bewegen, ihren Avatar doch recht trefflich gewählt haben.

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