Die GAMES.CH Kolumne #03-2017

Gebt No Man's Sky eine zweite Chance!

Kolumne Video Michael

Für manche Gamer ist “No Man's Sky” die grösste Enttäuschung der Videospielgeschichte. Statt der versprochenen Freiheit in einem unendlichen All gab's nämlich ein futuristisches Survival-Game. Aber es hat sich viel verändert und getan. Mittlerweile ist „No Man's Sky“ ein Weltraum-Abenteuer, das sich wirklich lohnt.

Es war heftig, bitterböse und vielfach auch einfach unnötig, was Hello Games Ende des Jahres 2016 entgegenschlug. Mit Gewalt, Klagen und sogar dem Tod wurde den Entwicklern gedroht. Denn so sehr „No Man's Sky“ gehyped worden war, so sehr hat es viele Spieler enttäuscht. Vieles was die Entwickler versprochen hatten, gab es nicht. Oder, um konkreter zu werden, was Studio-Gründer Sean Murray in Interviews angedeutet und nicht dementiert hatte. Aber vor allem war „No Man's Sky“ letztlich so ganz anders als es sich viele – darunter auch ich – in ihrer Fantasie ausgemalt hatten. In den Trailern erschien es als gigantische Weltraum-Odyssee und epochales Entdeckerspiel. Fans spekulierten voller Vorfreude darüber, wie grossartig es sein würde, auf fremden Planeten und zwischen fernen Sonnensystemen herumtoben zu können. Die ernüchternde Wahrheit? Letztlich zeigte sich „No Man's Sky“ als ein recht konservatives Survival-Game – nur eben mit 18.446.744.073.709.551.616 prozedural generierten Planeten.

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Es hatte also mehr mit „Minecraft“ oder „Ark: Survival“ gemein als mit „Elite“ oder „Star Citizen“. Es ging weniger ums Entdecken als vielmehr ums Abbauen von Mineralien und das anschliessende Crafting. Das Gameplay erwies sich als anstrengend und brutalst zeitintensiv. „No Man's Sky“ war bei weitem kein schlechtes Spiel – als Survival-Titel war es sogar recht gut. Das Problem: Es war damit eben das Gegenteil von dem, was viele wollten. Die grenzenlos wirkende Kulisse mochte nicht zum einengenden Spielgefühl passen. Abertausende fühlten sich betrogen und in die Irre geführt. Das ist fast ein Jahr her. Seit dem habe ich verfolgt, was in und um „No Man's Sky“ passierte, habe regelmässig wiedermal reingespielt, verfolgt, wie sich mein Blick auf das Spiel änderte. Nun kann ich sagen: Ihr da, die ihr „No Man's Sky“ so heiss erwartet und es dann – sei's nun enttäuscht oder erbost – in die Ecke gepfeffert habt, kramt es noch einmal heraus! Schiebt's in euren Rechner oder eure Playstation 4 und gebt ihm noch eine Chance.

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