Die GAMES.CH Kolumne #08-2018

No Man's Sky Next ist das Spiel, das vor zwei Jahren hätte erscheinen sollen

Kolumne Video Michael

Nicht aufgeben! Nicht kapitulieren!

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Es kann wohl niemand Murray und dem Rest des Hello-Games-Teams verübeln, dass sie nicht en détail darüber sprechen wollen, was genau in den Wochen und Monaten nach dem Launch von „No Man's Sky“ vorging. Aber letztlich trafen sie die richtigen Entscheidungen: Sie gingen zunächst auf Tauchstation. Denn heute lässt sich recht sicher sagen: Jeder vorschnelle Kommentar, jede noch so herzliche Entschuldigung wäre ihnen um die Ohren gehauen worden. Gleichzeitig machte sich das Studio an die Arbeit. Nicht aufgrund der Spieler, die sie angriffen oder bedrohten, sondern jener Spieler, die „No Man's Sky“ eine Chance gaben – es spielten und dabei dessen Potentiale und Probleme erkannten und artikulierten. Hello Games macht es sich zur Aufgabe, aus „No Man's Sky“ ein Videospiel zu machen, das die Träume einlöste, die die Spieler hatten – so gut es denn ginge – und noch mehr. Bereits im November 2016 hatte das Studio das „The Foundation“-Update nachgeschoben, das das virtuelle All freier und ungestörter erkunden und Basen bauen liess. Im vergangenen Jahr kamen dann noch die grossen „Pathfinder“ und „Atlas Rises“-Updates, die Fahrzeuge, Missionen und eine kosmische Ökonomie hinzufügten.

Ein neues Spiel

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Es waren grosse und kleine Änderungen, die „No Man's Sky“ schon viel spassiger und spielenswerter machten. Aber nunmehr ist mit „Next“ das bisher grösste Update erschienen – das beinahe soviel wiegt, wie einst das gesamte Originalspiel – und nahezu an allen Ecken und Enden etwas ändert. Aber vor allem löst es nun tatsächlich viele Versprechungen ein, die vor zwei Jahren nicht eingelöst wurden. Zuvorderst ist es nun tatsächlich möglich, gemeinsam mit Freunden durch den Kosmos zu rauschen, Basen zu bauen und zu kämpfen; nicht länger sind sie nur schwebende Lichtbälle, sondern reale Aliens und Astronauten. Mehrere Planeten können nun mit eigenen Aussenposten gepflastert werden – ohne fühlbares Limit. Die einst recht provisorischen Missionen haben nun eine gewisse Tiefe und Herausforderung; so mancher ist bereits auch auf kosmische Geheimnisse gestossen, wie man sie bisher nur aus „Elite Dangerous“ kennt. Dazu soll es wöchentlich neue Inhalte und Community-Events geben – ich bin gespannt!

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Oh! Und wer bereits ein Frachtschiff mit Besatzung sein Eigen nennt, der kann dazu nun auch Fregatten rekrutieren und damit eigene Flotten aufbauen. Wie der eigene Astronaut ausschaut, das lässt sich in Anpassungsmodulen auf Raumstationen bestimme, die nicht länger leer und öde sind, sondern auf denen stellenweise ein Dutzend fremde Ausserirdische herumstehen, die alle etwas zu sagen haben. Auf den Planeten, die durch Anpassungen der Weltengenerierungsformel sowohl realistischer als auch exotischer ausschauen, können nun verschüttete Ruinen ausgebuddelt, die Umgebungen mit einem Strahler manipuliert werden. Die bizarren Tiere der Planeten streunen nicht nur einzeln, sondern in Herden umher, wie es einer der frühen Trailer zeigte – und können befreundet werden. Auch die Grafik wurde auf die Höhe der Zeit gehoben, Schäden und Kratzer sind an Raumschiffen zu sehen – und ja, es darf nun auch im Third-Person-Modus gespielt werden. Aber am wichtigsten: Einige Planeten haben nun Ringe! Insgesamt ist „No Man's Sky“ nun hübscher und stellenweise einfach wunderschön!

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