La-Mulana 1 & 2 - Test / Review

Verborgener Schatz oder listige Falle?

Test Video Joel Kogler getestet auf PlayStation 4

Herausforderung als Kernkonzept

"La-Mulana" ist bockschwer, und das ist auch genau so von den Entwicklern gewollt. Das Projekt wurde entwickelt, weil die ursprünglichen Schöpfer enttäuscht davon waren, wie leicht viele moderne Spiele sind. Mit endlosen Tutorials und kaum Raum seitens des Spielers, auch mal Fehler zu machen, sinkt die Spannung. Die Macher wollten, dass das Erkunden tödlicher Ruinen eine nervenaufreibende, anspruchsvolle Herausforderung ist, bei der nie klar ist, was hinter der nächsten Ecke lauert. Heutzutage haben sich natürlich gerade Indie-Spiele dieses Mantra zu Herzen genommen, und es gibt viele beliebte Titel, die trotz oder gerade wegen eines hohen Schwierigkeitsgrades zu grosser Beliebtheit gekommen sind. "La-Mulana" imitiert jedoch nicht nur optisch und beim Schwierigkeitsgrad die alten 16-Bit-Werke. Auch die Steuerung fühlt sich zunächst im Vergleich zu moderneren Spielen langsam und unpräzise an. Doch das gehört ebenfalls zum Konzept von "La-Mulana". Seid ihr einmal in der Luft, könnt ihr euren Charakter erst wieder steuern, wenn ihr den Zenit erreicht habt. Eure Sprünge zu planen, ist also weitaus wichtiger als in den meisten anderen Platformern.

Screenshot
La-Mulana 1&2

Das mag jetzt alles recht negativ klingen - der Spieler wird im Dunkeln gelassen, hat ständig mit tödlichen Fallen und der Steuerung selbst zu kämpfen. Doch "La-Mulana" schafft es, eine Balance zwischen Herausforderung und Frustration zu finden. Die weiten Tempelanlagen sind voller kleiner und grosser Geheimnisse, und gerade weil überhaupt nichts auf dem Silbertablett serviert wird, fühlt sich jeder Erfolg an, als hättet ihr tatsächlich ein Rätsel gelöst, das Abenteurer seit tausenden Jahren beschäftigt. Es hilft dabei ausserdem, dass die Ruinen von "La-Mulana" in verschiedene, visuell sehr abwechslungsreiche Gebiete unterteilt sind, die jeweils eigene Gefahren, Gegner und Belohnungen bereithalten. Es gibt keinen vorgeschriebenen Weg zum finalen Boss, und viele Areale sind bereits zu Beginn zugänglich und erkundbar. So kann sich jeder Spieler seinen ganz eigenen Weg durch "La-Mulana" bahnen und schlussendlich das Geheimnis hinter den mystischen Kräften lüften.

Screenshot
La-Mulana 1&2

Kommentare

La-Mulana 1&2 Artikel