Honor MagicBook Pro - Hardware-Test

Das 16-Zoll-Arbeitstier

Hardware: Test Video Steffen Haubner

Gut gerüstet für Bildschirmarbeiter

Der erwähnte schmale Rand lässt keinen Platz für eine Webcam. Deshalb hat Honor sie zwischen die F6- und F7-Taste platziert, wo sie durch einen Fingerdruck ausgeklappt werden muss. Das ist eigentlich ziemlich clever, führt aber dazu, dass man bei Videokonferenzen von unten nach oben gefilmt wird. Die Tastatur ist mit Chiclet-Tasten ausgeführt und besitzt eine Hintergrundbeleuchtung. Beim Anschlagen verursachen sie einen dezenten, etwas hohlen Klang. Für ein Notebook dieser Grösse kommt sie uns etwas klein vor, die Eingabe ist aber insgesamt sehr angenehm. Wie gut man mit einer Tastatur zurechtkommt, ist natürlich letztlich sehr individuell. Ans Display dürfte dagegen so ziemlich jeder Nutzer die gleichen Ansprüche haben. Wer viel am Bildschirm arbeitet, möchte ein scharfes und helles HD-Bild mit satten Farben, am besten auf einem matten, Betrachtungswinkel-unabhängigen Bildschirm. Und exakt das bekommt man beim MagicBook auch. Mit einer maximalen Helligkeit von fast 300 cd/m2 kann man selbst tagsüber und draussen gut arbeiten. Das Format ist natürlich perfekt für Filme und Serien.

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Die Chiclet-Tastatur überzeugt mit leichtgängigen Tasten und gutem Anschlagsverhalten (Foto: Honor)

Im Inneren werkelt ein Ryzen 5 4600H mit sechs Kernen und hoher Multithreading-Leistung. Die Intel-Fixiertheit mancher Zeitgenossen mag verstehen, wer will. Schaut man auf diverse im Netz kursierende Benchmark-Tests, stellt man jedenfalls fest, dass der im MagicBook 15 verbaute Chip eine doppelt so hohe Leistung auffährt wie Ice-Lake-CPUs der zehnten Generation, die man sonst in der Preisklasse unter 1'000 Euro findet. Im Prozessor ist eine Radeon Vega 6 integriert. Insgesamt reicht die gemeinsam mit 16 GB Arbeitsspeicher aufgebotene Leistung für ein extrem flottes Arbeiten und Surfen sowie ambitioniertere Bildbearbeitung. Auch das eine oder andere Game lässt sich damit betreiben. Ein ausgewiesenes Gaming-Notebook ist das MagicBook aber ebenso wenig wie eine professionelle Videoschnittwerkbank. Aber das hat angesichts des Preises wohl auch niemand erwartet.

Die Verwandtschaft lässt grüssen

Zur sonstigen Ausstattung: Verbaut sind ein Wi-Fi-5-Modul und eine 512 GB grosse SSD. Beides lässt sich bei Bedarf wechseln - im Gegensatz zum fest verbauten Arbeitsspeicher. Der Akku reicht je nach Anwendung für 12 bis 16 Stunden, der Lüfter ist im Normalbetrieb kaum hörbar. Ein Kartenlesegerät fehlt. Dafür gibt es bei unserem Testgerät oben im rechten Lautsprecher einen Fingerabdrucksensor zum schnellen und sicheren Anmelden - grossartig! An der Aussenseite finden sich ein HDMI-Anschluss und drei USB-A-Ports sowie eine Klinkenbuchse fürs Headset. Darüber hinaus gibt es eine USB-C-Schnittstelle, die DisplayPort-Signale ausgibt und für USB-C-Docking geeignet ist.

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Der Preis ist heiss: Das MagicBook Pro ist in der Preisklasse unter 1'000 Euro top (Foto: Honor)

Bei Bedarf liefert der USB-C-Port auch Strom für USB-C-Smartphones - eine feine Sache. Und damit sind wir schliesslich wieder bei der Kernkompetenz von Honor angelangt. Die macht sich auch in Form des vorinstallierten "PC Manager" bemerkbar, der gleich vorschlägt, dass wir unser Notebook mit einem Smartphone-Verwandten verbinden. Leider muss das exklusiv ein Huawei- oder Honor-Modell mit EMUI 9.0 oder Magic UI 2.0 sein. Mit unserem Honor 10 werden wir da leider nichts erreichen. Die flotte WLAN-Performance überzeugte uns dagegen, auch an der Bluetooth-5.0-Konnektivität gibt es nichts zu meckern.

Fazit

Honor kann auch Notebook! Das MagicBook Pro ist ein insgesamt ausgezeichnet verarbeitetes 16-Zoll-Gerät, das für Bildschirmarbeiter so gut wie keine Wünsche offen lässt. Für die Arbeit in der Bibliothek dank der beleuchteten und leisen Tastatur oder im Biergarten dank des hellen, matten Displays zum geschmeidigen Surfen im Netz und Anschauen von Filmen im richtigen Format gibt es für 900 Euro aus unserer Sicht definitiv keine bessere Wahl. Gamer und Videoproduzenten sollten dagegen für mehr Rechenleistung schon etwas tiefer in die Tasche greifen.

Das Honor MagicBook Pro (16 + 512 GB) mit AMD Ryzen 5 4600H ist für 899,90 € (UVP) bei HiHonor sowie bei Amazon, Otto.de und Cyberport erhältlich.

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