Maneater - Test / Review

Unterhaltsame Trash-Action

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Offene, lineare Welt

Die Spielwelt von "Maneater" besteht aus acht Gebieten, die nahtlos miteinander verbunden sind. Ihr könnt nach dem Erreichen einer niedrigen Mindeststufe theoretisch gleich bis ins letzte Gebiet vordringen. Davon aber habt ihr letztlich nur wenig, denn abseits der im Wesentlichen optionalen Sammelaufgaben stehen euch Missionen in den späteren Gebieten erst dann zur Verfügung, wenn ihr das Minimum an Aufgaben im vorherigen Areal erfüllt habt. Konkret bedeutet das die Erfüllung aller Hauptmissionen, bei denen ihr zumeist an bestimmten Orten 15 Menschen, 10 Robben oder artverwandte Hammerhaie verspeisen oder auch mal das Schiff einer Mafia-Familie versenken müsst. Habt ihr alle anderen Story-Aufträge erfüllt, dürft ihr euch dem sogenannten Spitzenprädator des aktuellen Gebiets entgegenstellen. Das ist im ersten Areal etwa ein Sumpfkrokodil mit rosa Schleife um den Hals, was eindeutig zeigt, wie ernst sich "Maneater" selbst nimmt.

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Später erwarten euch unter anderem ein besonders starker weisser Hai oder ein Pottwal, dessen rot glühende Augen deutlich zeigen, dass eine Menge Aggressionen im Spiel sind. Darüber hinaus ist jeweils ein Abschluss von 50 Prozent aller Aufgaben im aktuellen Gebiet notwendig, wobei ihr frei entscheidet, ob ihr Jagd auf spezielle Ziele oder euch auf die Suche nach den theoretisch optionalen Sammelobjekten macht. Erst dann steht einer der wiederkehrenden Besuche bei Scaly Pete an, die bis zum finalen Kampf ausnahmslos in Form einer Zwischensequenz stattfinden. Diese Struktur und den damit verknüpften (leichten) Open-World-Zwang muss man nicht gut finden. Uns hat das aufgrund des überschaubaren Aufwands aber nie gestört, zumal diese Art der Staffelung absolut sinnvoll auch in Bezug auf das Fortschrittssystem ist.

Ein Jäger kommt selten allein

In "Maneater" ist eure Nemesis Scaly Pete nicht der einzige Hai-Jäger, der euch nach dem Leben trachtet. Wann immer ihr Menschen attackiert, dauert es nicht lange, bis andere Jäger euch angreifen. Zunächst handelt es sich vor allem um namenlose Widersacher auf Booten, später kommen zudem Kampftaucher hinzu. Mit jedem Jägerboot, das ihr zerstört, erhöht ihr jedoch die aktuelle Bedrohungsstufe. Mit dem Erreichen jeder davon begibt sich neben den Namenlosen auch ein namhafter Jäger auf eure Fährte. Tatsächlich erscheint er exakt dann in der Welt. Allzu schwierig sind die meisten davon nicht zu besiegen, da der Kampf praktisch genauso abläuft wie bei den normalen Jägern. Ein Sprung aus dem Wasser, ein beherzter Biss - schon seid ihr um eine weitere Evolution reicher.

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Erst später wird das Unterfangen etwas schwieriger, wenn die Boote der namhaften Jäger deutlich stabiler sind oder sogar einen elektrischen Schutzmechanismus besitzen, den ihr zunächst zerstören müsst, um überhaupt effektiv angreifen zu können. Die Kämpfe an sich bleiben dennoch bis zum Ende so leicht, dass man verstehen kann, weshalb eine Steigerung der Bedrohungsstufe nicht kontinuierlich, sondern ebenfalls erst beim Erreichen eines bestimmten Story-Abschnitts möglich sind. Das ändert allerdings wenig an der Motivation, alle Hai-Jäger zur Strecke zu bringen, und sei es nur, um am Ende Zugriff auf alle 26 Evolutionen im Spiel zu haben. Wollt ihr aber wirklich alle, werdet ihr um einen nahezu 100-prozentigen Abschluss nicht herumkommen, denn die Schatten-Evolutionen, also die dritte Kategorie neben "Knochen" und "Bioelektrisch", gibt es nur, wenn ihr alle Wegweiser, sozusagen "Aussichtspunkte" wie in "Forza Horizon 4", in jedem Gebiet gefunden habt.

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