Super Mario Party - Test / Review

Mario ärgere dich nicht

Test Video olaf.bleich getestet auf Nintendo Switch

Unterhaltsame Mini-Spiele und Online-Enttäuschungen

Das Herzstück von „Super Mario Party“ bleibt aber das Brettspiel und die über 80 integrierten Mini-Games. Worum es hier geht? In geselliger Vierer-Bande – wahlweise mit Computer-Unterstützung oder mit menschlichen Teilnehmern – würfelt ihr euch von einer Runde zu nächsten. Wie lang eine Partie ausfällt, entscheidet ihr vor dem Start. Euer Ziel sind nicht nur Münzen, sondern die besonders wertvollen Sterne. Diese kauft ihr entweder bei Toad ein oder klaut sie kurzerhand von der Konkurrenz. Mit der Fairness ist das bei „Super Mario Party“ allerdings so eine Sache. Auf den vier veröffentlichten Karten – eine davon müsst ihr zunächst freispielen – wuselt Toad stets mit seinem Sterne-Stand umher. Sobald ein Spieler einen der Preise gekauft hat, wechselt der Pilzkopf seine Position. Das Problem: Es ist reine Glückssache, wo er landet. Und genau das frustriert – speziell bei kurzen Partien, bei denen bereits ein Stern über Sieg oder Niederlage entscheidet.

Screenshot

In diesem Fall spielen auch die Mini-Games keine derart wichtige Rolle mehr. Die durch Siege ergatterten Münzen helfen nämlich reichlich wenig, wenn andere sich die Sterne in die Taschen stecken. Die Mini-Spiele gestalten sich angenehm abwechslungsreich und binden vor allem die Fähigkeiten der Switch-Hardware geschickt ein. In „Gleichmässig gebräunt“ etwa spielt ihr Chefkoch und bratet ein Stück Fleisch durch Drehen und Wenden des Joy-Cons von allen Seiten durch. Bei „Bonbonglas-Balance“ schüttelt ihr Süssigkeiten aus dem Vorratsgefäss. Daneben gibt es aber auch konventioneller Spielereien, in denen es mal auf Reaktionen, auf Rhythmus und auf ein gutes Gedächtnis ankommt. In „Quartett komplett“ sammelt ihr etwa die passenden Symbole. Kurzum: Die Mini-Spiele machen richtig Laune und nutzen sich speziell in den ersten Stunden nicht allzu schnell ab. Darüber hinaus habt ihr die Möglichkeit, den Mariothon – also fünf Disziplinen – auszutragen oder auf Rekordjagd zu gehen.

Screenshot

Der eigentliche Brettspielmodus bleibt recht unberechenbar und bis zu einem gewissen Grad Glückssache, doch genau dadurch ist er im Multiplayer sehr unterhaltsam. Wenn der eine über ein Pechfeld stolpert und der andere sich die Bonus-Helfer einsackt, dann ist Stimmung in der Bude. Darüber hinaus rekrutiert ihr zusätzliche Verbündete an die Seite eurer Spielfigur. Sie bringen euch verbesserte Würfel und erhöhen etwa die Zahl der geworfenen Augen. Gerade bei längeren Partien entscheidet oftmals der Einsatz der richtigen Würfel und der Extra-Symbolen. Dazu bietet jede Karte ein paar Unwägbarkeiten. In König Bob-ombs Pulverfass-Mine etwa geht eure Hoheit in die Luft, sobald ihr oft genug auf Ereignisfelder gesprungen seid.

Die grösste Enttäuschung ist sicher der Online-Modus. Schliesslich könnt ihr keine ganzen Partien, sondern lediglich die Mini-Spiele mit Online-Freunden ausprobieren. Hier geht Nintendo also leider nur den halben Weg.

Fazit

„Super Mario Party“ steht drauf und „Super Mario Party“ steckt drin. Für Solo-Spieler weiterhin absolut uninteressant richtet sich Nintendos „Gesellschaftsspiel“ an Freunde munterer Mini-Spiel-Abende. Zwar trifft der Brettspielmodus weiterhin nicht ganz die Balance zwischen Glück und Können, so machen doch die über 80 Mini-Spiele – nicht zuletzt dank der cleveren Einbindung der Joy-Cons – eine Menge Laune. Das Raft-Abenteuer und die Beat-Bühne sind ebenso nette Zusätze wie die vielen kleinen Veränderungen im Gameplay. Kurzum: Wer ein Party-Spiel für seine Nintendo Switch sucht, um mit Freunde zu zocken und zugleich mit der Hardware ein wenig zu prahlen, der ist hier genau richtig. Zu blöd, dass Nintendo keinen echten Online-Modus einbaut.

Kommentare

Super Mario Party (Switch) Artikel