Mass Effect: Andromeda - Test

Biowares Weltenbummler

Test Video olaf.bleich getestet auf PlayStation 4

Mehr als nur ballern

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Ziel bleibt aber das Finden und Bewohnbarmachen von Planeten. Während sich die Hauptmissionen zunehmend um die Bekämpfung der Kett ranken, kommt dem Auskundschaften und Erforschen einer umso grösseren Bedeutung bei. Ihr aktiviert beispielsweise Monolithen und reinigt damit den Planeten. Diese gewaltigen Konstruktionen aus einer alten Zeit bringen eine leichte Geschicklichkeitskomponente ins Spiel. Zum Freischalten der Bauten scannt ihr versteckte Glyphen und löst anschliessend an Sudoku angelehnte Rätsel. Uns gefiel dieser Zusatz ausgesprochen gut, da er etwas Abwechslung in die unzähligen Gefechte bringt. Für noch mehr Sicherheit auf den Planeten sorgen die Nebenmissionen, in denen ihr beispielsweise Kriminalität, Korruption und Drogenhandel bekämpft. Trotz des etwas holprigen Starts weckt „Mass Effect: Andromeda“ alsbald euren Entdeckergeist und viele Sidequests glänzen mit interessanten und spannenden Nebenschauplätzen.

Besser, aber nicht perfekt

Kernelement von „Mass Effect: Andromeda“ bleiben aber zweifellos die Kämpfe aus der Verfolgerperspektive. Bioware bricht sein altes Deckungssystem auf und setzt stattdessen auf automatisches Ducken, sobald ihr unter Beschuss in der Nähe einer Barrikade seid. Ganz perfekt funktioniert das neue System noch nicht. Vor allem aber stört der Fakt, dass es keine Möglichkeit zum aktiven Ducken oder Hinlegen gibt. Wer im offenen Feld ins Kreuzfeuer gerät, kassiert also zwangsläufig einige Treffer. Deutlich besser gefällt das neue Jetpack. Mit ihm boostet ihr euch aus Gefahrenzonen, schaltet in den Schwebemodus und erreicht problemlos höher gelegene Positionen. „Mass Effect: Andromeda“ spielt sich dadurch runder als seine Vorgänger.

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Wie bereits zuvor greift ihr auf Fertigkeiten aus den Bereichen Biotik, Tech und Kampf zurück. Diese werte ihr über Stufenaufstiege auf und verpasst eurem Protagonisten so eine eigene Ausrichtung. Klassen gibt es nicht, dafür aber jederzeit anwählbare Profile, die ihr mit Skill-Punkten freischaltet und die euch zusätzliche Boni bescheren. Zwar ist das System ein wenig umständlich, dafür aber durchaus praktisch, um unterwegs die Taktik zu ändern. Wie immer seid ihr mit maximal zwei Crew-Mitgliedern unterwegs, die ihr entweder vorher auswählt oder teils vorgegeben bekommt. Das Gute: Auf diese Weise entsteht erneut eine Bindung zu den Figuren. Gerade die aufmüpfige Peebee und der Kroganer Drack haben es der Redaktion – natürlich vollkommen subjektiv – angetan. Ihr kommandiert eure Kollegen mit kurzen Tastenbefehlen. Das ist manchmal auch bitter notwendig, denn die KI von „Mass Effect: Andromeda“ ist bei weitem nicht perfekt. Sowohl Gegner als auch Verbündete reagieren zuweilen eher durchwachsen.

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Wer sich nicht auf die KI verlassen will, der probiert sich im Multiplayer-Modus. Diesen integriert Bioware sehr geschickt in die Kampagne und schafft dadurch ein an „Assassin's Creed: Black Flag“ erinnerndes Meta-Game. Soll heissen: Von der Tempest aus könnt ihr direkt auf die Vierer-Koop-Ballereien zugreifen oder entsendet Truppen und erhaltet dafür im Gegenzug Belohnungen. Ähnlich funktioniert übrigens auch das Kolonialsystem: Ihr baut Gebäude aus den Kategorien Militär, Wissenschaft oder Handel und erhaltet im Gegenzug Ressourcen. Der Multiplayer selbst spielt sich ordentlich und kombiniert Wellenangriffe mit wechselnden Aufgaben. Ein Kaufgrund sind diese Optionen aber trotzdem nicht und es bleibt abzuwarten, wie lange sich dort wirklich Spieler für offene Partien tummeln werden.

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