Miitopia -Test

Charme-Attacke mit Suchtpotential

Test Video Ulrich Wimmeroth getestet auf Nintendo 3DS

Der Dunkle Fürst stiehlt die Gesichter der Einwohner von Miitopia und Du sollst eine schlagkräftige Truppe aufstellen, um den Oberfiesling in die Schranken zu weisen. Wir haben das angenehm frustfreie und garantiert familientaugliche Beziehungs-RPG getestet und dabei eine echte Perle für den 2DS/3DS entdeckt.

Ja, was ist denn da los, im Lande Miitopia? Da taucht doch einfach mit dem Dunklen Fürst ein Gemeinling auf, der die Gesichter der friedvollen Miiwohner stiehlt und auf die Körper von schrägen Minibossen montiert. Die einzige Möglichkeit, die Gesichter wieder an ihren angestammten Platz zu bekommen ist es, reichlich Monster zu plätten und schlussendlich den Fürsten in seiner Vulkanfestung zu stellen, die glatt aus einem James-Bond-Film stammen könnte. Diese ehrenvolle Aufgabe im Test von "Miitopia" kommt nun mir zu. Oder besser gesagt: meinem Mii. Unterstützt werde ich von Horst, einem geheimnisvollen Wesen, welches mich anleitet. Horst! Die Übersetzer haben es wirklich Horst genannt, genial.

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Augen auf bei der Klassenwahl

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Bevor es auf die mit gut 35 Stunden erstaunlich ausgiebige Odyssee durch die unterschiedlichen Gebiete des Avatar-Reichs geht, ist rollenspieltypische Klassenwahl angesagt. Zu Beginn stehen mir sechs Klassen, wie Krieger, Magier, Priester, Dieb, Koch und Popstar zur Verfügung. Da sich mir noch drei weitere Mitstreiter anschliessen werden und ich meistens mit einer Viererbande unterwegs bin, ist es empfehlenswert, sich an das klassische Aufgebot von Tank, Heiler und Schadensbringer zu halten. Mit einem Krieger, einem Magier für Flächenschaden und einem Priester, der sich um angeschlagenen Kämpfer kümmert, kann man nichts falsch machen. Auch wenn sich der - leider nicht einstellbare - Schwierigkeitsgrad an Rollenspielanfänger und Casual-Klopper richtet und kaum mal eine echte Gefahr für das virtuelle Leib und Leben besteht, macht es den Einsteig so doch für die angepeilte Zielgruppe der reinen Spassspieler erheblich einfacher.

Schon mal an die Zukunft denken

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Schön: Die Rollen der Kampftruppe und auch der meisten Nebencharakter, ja auch die Rolle des Dunklen Fürsten, kann ich komplett individualisieren und mit Avataren aus meiner Freundensliste, aus "Tomodachi Life", per QR-Code oder durch eine Eigenkreation gestalten. Nintendo empfiehlt in der Werbung zum Spiel, als Bösewicht den Klassenlehrer zu nehmen, Opa als verfressenen König und die Schwester als zickige Prinzessin. Kann man machen, aber da meine Schulzeit schon was her ist, habe ich die Mii meiner Redaktionskollegen genommen und den schurkischen Fürsten mit meinem Chef besetzt. So macht das Draufhauen gleich noch mehr Spass. Ich bin halt ein schlechter Mensch. Bei der Besetzung der Mitstreiter habe ich länger überlegt, denn mit denen kann ich im Verlauf des Spiels Beziehungen aufbauen, die vom flüchtigen Bekannten bis zum besten Freund reichen und erhebliche Vorteile im Kampf mit sich bringen. Also habe ich in weiser Voraussicht eine hübsche Blonde und eine ebenso hübsche rothaarige Mii-Freundin im Editor nach meinen Wünschen erstellt. Immerhin teile ich mir mit den virtuellen Liebschaften ja immer wieder das Bett auf der Reise. Aber dazu gleich mehr.

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