Mikrotransaktions-Seuche ohne Zwang
In „Mittelerde: Schatten des Krieges“ gibt es auch einen Marktplatz, auf dem ihr verschiedene Qualitätsstufen sogenannter Lootboxen erwerben könnt oder zeitbegrenzte Boosts für den Erwerb von Erfahrungspunkten oder der Qualität der Kriegsbeute (also die zuvor genannten Items). Das ist sowohl gegen Silbermünzen (die ihr ausschliesslich über Missionen direkt im Spiel freispielt) als auch über (nur in geringer Menge direkt im Spiel freischaltbaren) Goldmünzen und Mithrill möglich. Goldmünzen und Mithrill könnt ihr darüber hinaus (genaue Details zu den Kosten dafür waren zum Testzeitpunkt noch nicht einsehbar) auch gegen Echtgeld erwerben.
Darüber, ob es überhaupt Mikrotransaktionen in einem Vollpreisspiel geben darf, kann man streiten. Fakt ist, dass weder Boots noch Lootboxen notwendig sind, um in „Mittelerde: Schatten des Krieges“ Spass und Erfolg haben zu können. Die Spielbalance ist zwar, wie bei so vielen Open-World-Spielen, nicht optimal gelungen. Gerade die Storymissionen fallen eher zu leicht aus. Aber genau deshalb wären es schlichtweg gelogen, wenn wir behaupten würden, dass das Spiel irgendwen zu weiteren Echtgeldinvestionen zwingen würde. Tatsächlich weist Warner im Spiel schlimmstenfalls geringfügig überhaupt auf die Marktplatzoptionen hin. Man könnte fast sagen: Wer nicht gezielt in diesen Menüpunkt wechselt, könnte den Marktplatz glatt komplett übersehen.
Nicht zutreffend sind zudem die von manchen Spielern im Vorfeld geäusserten Befürchtungen, man müsse Erfahrungspunkte und ähnlich bei Verzicht auf Lootboxen und Boosts betreiben, um Fortschritte erreichen zu sein. Wir können das keineswegs bestätigen. Und wer sich früh an Gegnern oder Belagerungsschlachten probiert, bei denen eine höhere Stufe oder bessere Vorbereitungen sinnvoll wären, ohne diese umzusetzen, dem würden auch Boosts und Lootboxen nicht helfen.