Medal of Honor: Warfighter

Der Jack-Bauer-Komplex

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 3

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Terrorangriffe auf die USA? Eigentlich, geht es um die Jack-Bauer-Frage

Dennoch dreht sich die Geschichte eigentlich nicht um Abu Sayaf, um Terrorrgruppierungen, Milliardäre und ihre Privatarmeen oder Anschläge auf die USA sondern um Preacher und seinen inneren Kampf. Er will bei seiner Familie bleiben, seine Ehe retten, aber ein Kerl mit Codenamen "Stomp" reisst ihn da immer wieder raus. P.E.T.N., was für Pentaerythrityltetranitrat steht. Kurz gesagt ein Sprengstoff, der sich sehr schwer durch herkömmliche Flughafenscanner finden lässt und auch in der Realität vom Unterhosenbomber von Detroit verwendet wurde. Die Story schafft es nie so richtig abzuheben, versteckt aber relativ clever Hinweise auf das Ende: So durchlaufen wir aus den Augen eines jungen Mujaheddin-Glaubenskriegers die Ausbildung, feuern Schusswaffen ab, lernen mit Messern zu kämpfen und müssen unter Zeitdruck ein Flugzeug stürmen – aha. Wer generell mal ein paar Sekunden nachdenkt und die Dialoge nicht wie leere Hollywood-Worthülsen behandelt kommt auch dahinter was Preacher eigentlich antreibt. Denn seine Familie entgeht in Madrid nur extrem knapp einem Bombenanschlag und nur er und Tier 1 Mako, seine Einheit können die Täter stoppen. Es ist im Grunde die Jack Bauer-Frage: Kann ich mich zurücklehnen und mein Leben mit meinen Liebsten geniessen, während da draussen die Welt untergeht? Und kann ich damit leben zugesehen zu haben wie andere Familien sterben? Eine Frage, die Preacher in diesem Spiel beantworten muss.

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