Medal of Honor: Warfighter

Der Jack-Bauer-Komplex

Test Benjamin Kratsch getestet auf PlayStation 3

Ein Hauch Innovation: Fahrpassagen Marke "Burnout Paradise 2"

Es klingt skurril, aber eigentlich sind die Fahrpassagen die grossen Glanzstücke von "Medal of Honor: Warfighter". Zwar fühlen sich auch die Gefechte intensiv und adrenalintreibend an, wechseln immer schön das Tempo, Danger Close setzt für unseren Geschmack aber ein bisschen zu sehr auf die "Wir packen 50 Taliban in einen Raum und schauen was passiert"-Nummer. Die Fahrlevel an Bord verschiedener Jeeps und Sportwagen hingegen fühlen sich frisch, neu, ja richtig geil an. Das Team hat sich dazu Unterstützung von den "Need for Speed: Most Wanted" Machern (Test folgt ebenfalls in Kürze) von Criterion Games geholt. Und die toben sich richtig schön aus. Da rast ihr mit Vollkaracho über einen Markt im Jemen, müsst im Powerdrift einem Bus überholen, bei dem selbst auf dem Dach noch Menschen mitfahren und müsst generell all eure "Need for Speed"-Skills einbringen um die teils ziemlich anspruchsvollen Passagen zu meistern. Wir wollen euch natürlich nicht zu viel verraten, aber gerade die Fahrt in Dubai, wo ihr mit einigen Stealth-Tricks gut 30 Mercedes-Limousinen, den Leibwächtern eines Bankers entkommen müsst zeigen einige Ideen, die man so nicht in einem Actionspiel erwarten würde.

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Fazit:
"Medal of Honor: Warfighter" lebt von der unglaublichen Power der Frostbite Engine 2. Es fühlt sich einfach so viel dramatisch an, wenn du durch ein UN-Gebäude oder einen Präsidentenpalast rennst und neben dir stürzen Säulen ein oder werden Mauerteile weggesprengt. Auch spielerisch hat das eine grosse Bewandnis, weil eure Deckung nur sehr kurz hält. Hat sich der Feind erstmal auf euch eingeschossen, bröckelt auch Stein schnell mal – je nachdem mit welchem Kaliber die Schergen feuern. Die Lichteffekte überzeugen und der Sound ist der Wahnsinn:  Was euch hier um die Ohren fliegt und wie" punchy", also mit viel Druck so ein Kugelhagel durchs Wohnzimmer fegt ist einfach nur geil.

Das Tempo stimmt, auch wenn Danger Close zu oft den berühmten Moorhuhn-Fehler begeht und für unseren Geschmack ein bisschen zu sehr auf Masse und zu wenig auf KI-Klasse setzt. Das Bonbon und Sahnehäubchen sind indes die Fahrzeugpassagen, deren Auto-Physik wirklich gut gelungen ist, die Drifts sich herrlich in den Asphalt brennen lassen und die ganze Szenerie mit einem vollen Highway in Dubai richtig viel Dynamik versprüht. Wir wollen wie gesagt nicht zu viel spoilern, aber ihr könnt ihr euch auf eine Szene freuen die stark an "Mission Impossible: Phantom Protocol" . Die Geschichte beginnt stark, flaut dann zwischendurch mal etwas ab, versteckt aber sehr geschickt zwischendurch immer mal Hinweise auf den grossen Showdown und die persönlichen Erlebnisse des Familienvaters, der nicht anders kann als andere Menschen zu retten wird natürlich nicht jedem Gefallen, ist aber deutlich stärker erzählt als der Nonsense in "Call of Duty: Modern Warfare 3".

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Achtung: Die Multiplayer-Server zu „Medal of Honor: Warfighter“ gehen erst zum Launch am 25. Oktober online. Wir werden den Multiplayer-Test ergo nachreichen, wer sich allerdings schon mal einen ausführlichen Eindruck machen will wird hier ("Medal of Honor: Warfighter" - Multiplayer zig Stunden gespielt: Fireteams mit Boom-Charakter)
und hier ("Medal of Honor: Warfighter" - Hands-on-Test: Multiplayer-Hit oder Battlefield 4 - Lückenfüller? ) fündig.

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