Moons of Madness - Test / Review

Lovecraft auf dem Mars

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Sei es in Brettspielen, Games oder sogar im Kino: Die einzigartige Nische des kosmischen Horrors von H. P. Lovecraft erfreut sich zurzeit einer regelrechten Renaissance. "Moons of Madness" vom norwegischen Entwickler Rock Pocket Games bringt die Geschichten rund um ausserirdische Götterwesen und wahnsinnige Kultisten dorthin, wo sie nur selten anzutreffen sind: ins Weltall.

Dem Ingenieur ist nichts zu schwer

Als Shane Newehart seid ihr auf einer geheimen Forschungsbasis auf dem Mars stationiert. In eurer Rolle als Ingenieur ist es eure Aufgabe, die Station zusammenzuhalten. Was anfangs noch wie Routinearbeit wirkt, wird zunehmend durch merkwürdige Vorkommnisse erschwert. Seltsame Pflanzen wuchern im Gewächshaus, die Solarzellen bewegen sich scheinbar von allein und sorgen für Stromausfälle, und immer mehr Mitglieder des Forschungsteams leiden an wiederkehrenden Albträumen. "Moons of Madness" gelingt es anders als vielen anderen Lovecraft-inspirierten Titeln gleich von Anfang an, eine gruselige Atmosphäre zu kreieren. Während Titel wie "Call of Cthulhu" oder "The Sinking City" lange brauchen, bis das wahre Ausmass des Horrors ersichtlich ist, gehört die erste halbe Stunde zum Gruseligsten, was "Moons of Madness" zu bieten hat. Aus der Ego-Perspektive erkundet ihr die Forschungsbasis und haltet über Funk Kontakt mit euren Arbeitskollegen. Euer Kommunikator sorgt dabei dafür, dass ihr jederzeit wisst, was ihr als Nächstes tun und wohin ihr gehen müsst. Abgesehen von gelegentlichen Notizen mit Hintergrund-Informationen gibt es abseits des Weges nicht viel zu entdecken. "Moons of Madness" setzt den Fokus komplett auf die Geschichte.

Screenshot

Nach den ersten zwei vielversprechenden Stunden verliert die Geschichte aber leider an Fahrt. Zwar bemühen sich hin und wieder Jumpscares, euch bei Laune zu halten, der psychologische Teil des Horrors ist aber nahezu tot. Ihr trefft immer mehr auf übernatürliche Hindernisse und sogar Gegner, denen es auszuweichen gilt. Das Spiel möchte euch glauben machen, dass euer Charakter schlichtweg wahnsinnig wird und sich ein grosser Teil des Horrors in seinem Kopf abspielt. Da aber alle anderen Bewohner der Station ebenfalls betroffen sind und dieselben Dinge sehen, spielt das kaum eine Rolle. Auch die gelegentlichen Rätsel sind leider nicht genug, um den Spielspass langfristig aufrechtzuerhalten. Das liegt hauptsächlich daran, dass Rätsel in "Moons of Madness" sich meist darauf beschränken, bestimmte Gegenstände zu finden und an einen Ort zu bringen, um sie dort einzusetzen. Das erinnert sehr an actionreichere Horrorspiele wie "Resident Evil 7" oder "Outlast", nur dass ihr hier nur selten wirklich um euer Leben bangt.

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