Men in Black: International - Kino-Special

Ohne Will Smith, aber mit Frau in Schwarz

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Eine Verschwörung, die jeder vorher ahnt

Die Chemie zwischen den beiden Protagonisten stimmt also. Ihre Rollen könnten allerdings kaum unterschiedlicher sein: Agent M ist die clevere und gelegentlich fast schon überambitionierte Anwärterin, während sich Agent H mit coolen Sprüchen eher als Party-Tier denn als patenter Weltenretter präsentiert. Er fungiert fast schon als „James Bond“-Persiflage, der für den Job nur all zu gerne mit Weltraum-Gespielinnen in die Kiste steigt.

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Die beiden begegnen sich im „Men in Black“-Hauptquartier in London, jedoch führt sie die Reise später auch nach Marrakesch, Paris und auf eine kleine Insel ausserhalb Neapels. Geht es anfangs noch um einen Routinejob dreht sich die weitere Geschichte vor allem darum, den Maulwurf in Reihen der „Men in Black“ zu finden. Das einzige Problem: Das Motiv einer internen Verschwörung greift der Film leider nur allzu oberflächlich auf. Zu keinem Zeitpunkt besteht ein Zweifel daran, wer der Maulwurf sein könnte. Entsprechend flach fällt leider auch das Finale aus. Einen fulminanten Abschluss eines insgesamt durchaus temporeichen Actionfilms stellen wir uns anders vor.

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Dazu mangelt es nahezu allen beteiligten Persönlichkeiten an Tiefe. So stimmig die Interaktion zwischen Tessa Thompson und Chris Hemsworth insgesamt sein mag, so sind sie doch sehr eindimensional gestaltete Charaktere. Deshalb macht es uns zwar Spass, den beiden bei ihren Eskapaden zuzuschauen, jedoch fiebern wir zu keiner Sekunde wirklich mit ihnen mit.

Starbesetzung mit Buddy-Humor

Und trotz der offensichtlichen Schwächen in der Charaktergestaltung und des platten Plots unterhält „Men in Black: International“ über weite Strecken. Nach dem gemächlichen Einstieg nimmt die Geschichte an Fahrt auf und die häufigen Location-Wechsel tun dem Streifen ebenso gut, wie der teils an Buddy-Movies wie „Lethal Weapon“ oder „Rush Hour“ erinnernde Humor. Hinzu kommen zeitgenössische Wortwitze und die eine und sogar eine schöne Anspielung auf Chris Hemsworths Vergangenheit als nordischer Gott des Donners. Für ein paar Lacher ist „Men in Black: International“ also allemal gut.

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Dass der Film tatsächlich mit „nur“ 110 Millionen US-Dollar und damit dem kleinsten Budget der bisherigen vier Teile auskommt, sieht man ihm nicht an. Zugegeben, einige der CGI-Aliens wirken gelegentlich arg künstlich, doch gerade lange Kamerafahrten – etwa durch das Hauptquartier der „Men in Black“ - entschädigen mit herrlich kreativen Kreaturen und manch kleinem Gag. Dazu kann sich gerade die Besetzung abseits der beiden Hauptdarsteller sehen lassen: Liam Neeson (u.a. aus „Schindlers Liste“ und „96 Hours“) steht die Rolle als „MIB“-London-Boss High T ebenso wie Emma Thompson (u.a. bekannt aus „Tatsächlich … Liebe“ und „Sinn und Sinnlichkeit“) als dessen Vorgesetzte Agent O.

Meinung

Nach dem verkorksten zweiten und dritten Teil eilen dem „Men in Black“-Franchise nicht gerade Vorschusslorbeeren voraus. Das aktuelle Spinoff jedoch liefert während der beinahe zwei Stunden Laufzeit solide Hollywood-Unterhaltung mit annehmbaren Spassfaktor ab. Auch wenn vielleicht der letzte Funken Genialität und Originalität fehlen mag, so unterhält der Streifen über weite Strecke. Gerade das Zusammenspiel der Hauptdarsteller funktioniert und sorgt für einige gute Schmunzler. Zu blöd, dass gerade das Finale flach ausfällt, sonst wäre die Action-Komödie gutes Sommerkino.

Weiterführendes

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