Naruto to Boruto: Shinobi Striker - Test

Die Geduld eines Ninjas

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox One

Keine interessanten Singleplayer-Inhalte

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Einige der Lehrer lassen sich durch Missionen freischalten. Missionen sind Ersatz für einen normalen Singleplayer-Modus und können entweder alleine oder kooperativ abgeschlossen werden. Die Aufgaben sind simpel, machen aber durchaus Spass. Auf den bekannten Multiplayerkarten bekämpfen wir oft grössere Gegnergruppen, sammeln Gegenstände oder versuchen einen einen Boss zu besiegen. Alleine kann das schnell sehr anspruchsvoll werden. Da sich der Schwierigkeitsgrad nicht an die Anzahl Spieler anpasst, hilft es weitere Spieler einzuladen. Die Missionen sind anfangs sehr spannend, fühlen sich aber schnell repetitiv an, besonders wenn die gleichen Bosse mehrmals auftauchen. Ersatz für einen echten Story-Modus sind die Missionen nicht, denn trotz kurzer Zwischensequenzen fehlt oft der Kontext. Auch als erweitertes Tutorial versagen die Missionen leider komplett. Das Spiel schafft es nicht, komplexere Systeme, Charakteranpassung, die Unterschiede verschiedener Klassen oder eine differenzierte Nutzungen von Jutsu vernünftig zu vermitteln. Das sorgt dafür, dass neue Spieler kaum eine Chance haben, sich an das Spiel zu gewöhnen, bevor sie von erfahreneren Spielern in Online-Spielen vernichtend geschlagen werden.

Technisch solide, spielerisch minimalistisch

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Technisch liegt "Shinobi Striker" sehr nahe an den bisherigen Naruto-Spielen und kommt im farbenfrohen Cell-Shading-Look daher. Besonders Licht und Schatten schaffen es, die Welt trotz der vereinfachten Grafik lebhaft wirken zu lassen. Trotzdem ist die Optik nicht jedermanns Sache. Auch Fans der grafisch spektakulären Angriffe anderer Naruto-Spiele müssen ihre Erwartungen deutlich herunterfahren. Auch wenn keine Berge mehr in zwei Geteilt oder ganze Landstriche verwüstet werden, so ist das wilde Online-Gewusel doch sehr unübersichtlich. Die Schuld liegt hier bei der schlechten Kamera, die nicht immer auf den Kampf fokussiert ist. Wer erfolgreich sein will, muss konstant die Kamera bändigen, damit die Angriffe nicht ins Leere gehen.

Fazit

"Naruto to Boruto: Shinobi Striker" ist ein gewagtes Projekt, ein spannender und innovativer Mix aus Prügelspiel und MOBA. Der hohe Preis und eine unglaublich hohe Lernkurve machen eine Empfehlung jedoch sehr schwer. Der Umfang und der Stil des Spiels fühlen sich eher nach einem Free-to-Play-Titel an. Der Fortschritt ist langsam und fast alles im Spiel dreht sich um kosmetische Anpassungen die wir durch Lootboxen freischalten. Die Missionen wirken zudem sehr halbherzig implementiert und scheinen eher dafür da zu sein, den Story-Modus zu bewerben und das Spiel massentauglicher zu machen. Das Gameplay macht allerdings wirklich Spass und wer bereit ist, den nötigen Lernaufwand zu betreiben, wird schnell feststellen, dass "Shinobi Striker" einen soliden Kern hat, der aber den Vollpreis leider nicht wert ist.

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