Need for Speed Heat - Test / Review

Neuauflage ohne Mikrotransaktionen

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Story zum Vergessen

Ihr könnt euch vielleicht noch an die Geschichten der letzten Serienteile von "Need for Speed" erinnern. Waren die jemals auch nur ansatzweise der Rede wert? Gut, ihr mögt anderer Meinung sein als wir, und nett waren etwa die Filmsequenzen in "Need for Speed: Undercover" schon irgendwie. Aber wenn ihr die Hipster-Racer-Story in "Heat" komplett ignoriert, habt ihr am Ende nicht wirklich etwas verpasst. Das ist fast schon zu schade in Anbetracht des guten Soundtracks und vor allem der guten deutschen Sprecher, die eurem wahlweise männlichen oder weiblichen Helden und den anderen Charakteren ihre Stimme leihen. Aber das ist mehr als verschmerzbar, da am Ende eben eh die Rennen, die später verfügbaren Drift-Wettbewerbe und das Tuning des zunehmend grösseren Fuhrparks im Zentrum stehen.

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Dennoch darf man, da es in Einzelfällen in der Vergangenheit schon besser funktioniert hat, die Frage stellen, weshalb sich die Entwickler um eine Story bemühen, diese am Ende aber so stiefmütterlich behandeln, um es mal freundlich auszudrücken. Haben Spieler keinen Anspruch? Ist die Story Rennspielfreunden eh egal? Es mag viele Überlegungen seitens der Macher dazu gegeben haben - zu einem guten Ergebnis, das mit Ignoranz am besten bedient ist, sind sie erzählerisch in jedem Fall nicht gekommen.

Fazit

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Das vierte "Need for Speed" darf man, trotz mancher Schwächen, nach den ersten zehn Stunden wohl als eines der besten ihrer Ghost-Games-Werke innerhalb der Reihe bezeichnen. Das Geschwindigkeitsgefühl stimmt, die Grafik auch, und mit der allgemeinen Mischung aus "Forza Horizon", "Burnout" und "Need for Speed" selbst entwickeln die Schweden die Reihe in jedem Fall weiter, anstatt stur auf der Stelle zu treten. Es sieht nicht nach einem Pflichttitel aus, wohl aber nach einem "Need for Speed", dem Rennspielfans an sich und Serienanhänger im Besonderen nicht verächtlich begegnen sollten. Es verdient eine Chance und die Bereitschaft, zu honorieren, wie vergleichsweise radikal Ghost Games und Publisher Electronic Arts nach der Kritik am Vorgänger bereit waren, das zuletzt verfolgte Konzept in eine andere Richtung zu entwickeln. Das Ergebnis scheint nicht perfekt, aber es ist beileibe kein Rennspiel geworden, das nur von seinem grossen Namen lebt.

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