Die Technik: Edel auf PC, okay auf Konsole
Trotz nahtloser Tag- und Nachtwechsel und dem abwechslungsreichen Stadtbild bleibt der Titel grafisch hinter seinen Möglichkeiten zurück. Insbesondere die Rennwagen sehen fantastisch aus, ebenso wie Fairhaven selbst: Wunderschöne Skylines bei Tag mit enormer Weitsicht und schummrige mit Neonreklamen beleuchtete Strassen bei Nacht. Die Szenerien lassen aber vor allem auf den beiden Konsolen an Schärfe und Umgebungsdetails vermissen. Zudem hatten wir den Eindruck, dass das Geschehen mitunter ins Stocken gerät. Und warum es nur zwei lächerliche Kameraperspektiven gibt und sich augenscheinlich Pfützen in der Sonne spiegeln, obwohl im Spiel keine Form des Niederschlags vorkommt, wissen wohl auch nur die Entwickler - die aber einen hervorragenden Job gemacht und der Serie wieder zu altem Glanz verholfen haben.
Fazit:
"Need for Speed: Most Wanted" ist genau das, was ich von einem "Need for Speed" erwarte: Knallharte Positionskämpfe, eine unkomplizierte Bedienung sowie ein berauschendes Geschwindigkeitsgefühl. Criterion hat hier wirklich saubere Arbeit abgeleistet, und daran hatte ich auch keinerlei Zweifel, immerhin haben die Jungs genug Benzin geschnuppert und die Serie mit der richtigen Dosis "Burnout"-Flair aufgepeppt. Die Spielmechanik klappt hervorragend und wurde endgültig von überflüssigen Story-Schnipseln und pseudocoolen Prollstereotypen befreit. Schade allerdings das ich meine Autos nicht hart erfahren muss, sondern sie einfach so rumstehen. Das nimmt der Serie ein bisschen Charme, es ist eben ein geschenkter Sieg. Auch die Grafik schwankt: Während wir auf PC tolle Sonnenuntergänge und ein fantastisches Geschwindigkeitsgefühl erleben, kommt es auf der Xbox 360 immer wieder zu unschönen Rucklern. Auch das Tuning dürfte ausgereifter sein und nach so vielen Teilen dürfte gerne eine neue Lösung statt der Gummiband-KI gefunden werden. Richtig punkten kann Criterion allerdings beim Fahrerlebnis. Es ist eine ungemeine Freude, einfach durch die Stadt zu brettern und die unterschiedlichen Kulissen zu erkunden.