Frauen aufs Glatteis geführt
So schön auch diese ausgesuchten Momente für Eishockey-Enthusiasten sind, der Fokus des Spiels liegt auf den durchdachten Online-Modi, dem Team-Management und der Be a Pro-Kampagne, bei der ihr euch einen individuellen Kufenstar erstellen, und es bis an die Weltspitze bringen könnt. Dazu bastelt ihr euch in einem üppigen Charakter-Editor erst einmal einen Spieler. Haut- und Haarfarbe, Augen, Ohren, Gesichtsform, Behaarung von der Vollglatze bis zum Vollbart: Die Möglichkeiten lassen nichts zu wünschen übrig und könnten auch locker für die Erstellung eines Helden in einem Rollenspiel taugen. Auch weibliche Spieler können wieder gewählt werden. Das gab es schon seit „NHL 12“, aber es ist schön zu sehen, dass nach dem unwürdigen Wirbel um die „FIFA“-Damen hier kein Rückzieher gemacht wurde. Zwar gibt es keine reine Frauen-Liga, aber ihr könnt wieder als weibliche Figur gemeinsam mit den grossen Jungs auf dem Eis stehen.
Optisch ordentlich aufgewertet
Auch wenn schon „NHL 15“ für die aktuelle Konsolengenration erschien, erst jetzt erstrahlt die actionlastige Sport-Simulation in voller Grafik-Pracht. Dank umfangreichem Motion-Capturing wirken die Animationen butterweich und authentisch. So realitätsnah, dass sich auch Nino Niederreiter, der in diesem Jahr erneut das Schweizer Cover eines „NHL“-Spiels ziert, schwer beeindruckt zeigt. Der in Chur geborene Eishockey-Star, in den USA bei den Minnesota Wild unter Vertrag, verteilt Komplimente an die Entwickler. „Die Spieler und ihre Bewegungen sind so gut getroffen, ich erkenne meine Kollegen schon daran, wie die den Puck annehmen oder einen Bodycheck ausführen“. Und tatsächlich trumpft die Ignite-Engine, die auch bei anderen EA Sports-Serien „FIFA“, „NBA“ und „Madden NFL“ zum Einsatz kommt, mächtig auf. Bei einem Hockey Stopp spritzen Eisfontänen, nahtlos erfolgt der Zoom, der bei spannenden Spielsituationen in eine detailreiche und lebensechte Nahperspektive fährt. Keine geskripteten Szenen ruinieren den Fluss des Spiels, kontextorientiert erledigt die modifizierte Engine ihre Arbeit. Von der johlenden Zuschauermasse bis zur Rangelei auf dem Eis, alles wirkt wie aus einem Guss. Und das auch in der entsprechenden HD-Qualität, die ihr von einer PlayStation 4 oder Xbox One erwarten dürft.