NHL 20 - Test / Review

Weiterhin die Nummer 1 auf dem Eis?

Test Video olaf.bleich getestet auf PlayStation 4

Härtere One-Timer, knackige Bodychecks und frische Kommentatoren: EA Sports bessert in seiner Eishockey-Simulation "NHL 20" dezent im Vergleich zum Vorjahr nach. Aber genügt das wirklich, um der erfolgreichen "NHL"-Serie neue Impulse zu versetzen?

Alljährliche Updates beliebter Videospielserien sind Segen und Fluch. Gerade bei EA Sports' Sportspielreihen "FIFA", "Madden NFL" und auch "NHL" garantieren die Neuerscheinungen stets frische Spielerdaten und ein Gefühl der kontinuierlichen Entwicklung der populären Reihen. Allerdings bleiben immer wieder Innovationen auf der Strecke.

Und so wundert es kaum, dass Entwickler EA Vancouver mit "NHL 20" vor allem auf die Rufe der Community hört. Der aktuelle Ableger der inzwischen über 20 Jahre alten Eishockey-Serie erfindet den Kufensport nicht neu, dreht aber an einigen Punkten geschickt die Stellschrauben, verpasst jedoch vielerorts auch die Chance auf einen Umbruch. Wieso "NHL 20" richtig rockt und trotzdem nicht vollends überzeugt, verrät der umfangreiche Test.

Kleiner Schritt nach vorn

Bereits im Vorjahr präsentierte EA Sports mit "NHL 19" eine gute, wenn auch nicht perfekte Eishockey-Simulation. Der Nachfolger erinnert in den ersten Minuten stark an seinen Vorgänger. Das Spielgefühl bleibt nahezu unverändert. Erst beim zweiten Hinschauen und beim intensiveren Einarbeiten in die Materie fallen auf dem Eis die ersten Verbesserungen auf. Insgesamt funktioniert diesmal das Aufbauspiel bedeutend besser: Gerade das Aufnehmen eines freien Pucks - also etwa nach einem erfolgreichen Check oder nach dem berühmten "Poke" - fühlt sich diesmal berechenbarer und besser an. Spieler angeln sich also die Hartplastikscheibe problemlos und agieren insgesamt natürlicher. Bei schnellen Gegenzügen bieten sich Teamkameraden clever an.

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Gerade das Flügelspiel profitiert massiv von den leicht aufgewerteten Angriffsmöglichkeiten. Während sich Distanzschüsse nahezu unverändert spielen, feiern vor allem die bereits seit "NHL 94" beliebten One-Timer ein Comeback. Das bedeutet: Ihr lauft euch diesmal geschickt auf den Flügeln frei und setzt anschliessend Spieler im Zentrum in Szene. Direktabnahmen besitzen nun deutlich mehr Wucht. Die Kufenstars reagieren insgesamt schneller auf die Gamepad-Eingaben. Dadurch entstehen häufiger schnelle Konterangriffe, die nicht gerade selten in Tor-Erfolgen münden. Fernschüsse bleiben weiterhin ein probates Mittel. Wir hatten den Eindruck, als wären wir im Offensivspiel deutlich flexibler.

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"NHL 20" ist dynamischer als sein Vorgänger. Frische Animationen und Trademark-Moves für bestimmte Starspieler unterstreichen diesen Anspruch. Die feinen Verbesserungen spiegeln sich auch im Torwartspiel wider. Die Goalies verhalten sich ebenfalls klüger und kommen gelegentlich aus ihrem Kasten heraus. Zudem spendiert EA Vancouver ihnen zusätzliche Animationen, was für gelegentliche Überraschungsmomente sorgt. Die Torhüter agieren längst noch nicht perfekt, machen aber im Vergleich zum Vorjahr einen Schritt nach vorn.

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