Ni No Kuni 2: Revenant Kingdom - Test

Ein traumhaft schönes Anime-Rollenspiel

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 4

Actionreiche Kämpfe, geringer Anspruch

Bereits der Vorgänger aus dem Jahr 2012 setzte Level-5 in den Kämpfen auf ein bedeutend direktes System als die meisten anderen Japano-Rollenspiele. In "Ni No Kuni 2" betonen die Macher den Actionfokus noch ein wenig stärker. Mit Nah- und Fernkampfwaffen attackiert ihr die Feinde ohne jedweden Zeitversatz, blockt aktiv ihre Hiebe oder weicht diesen per Rolle aus. Zusätzlich habt ihr Zugriff auf magische Fähigkeiten, die eure Helden buffen oder einen mächtigen Angriff zünden. Pausieren könnt ihr die Kämpfe aber jederzeit, um Heilobjekte anzuwenden oder Items, die temporär etwa Boni auf Angriffkraft oder Magieresistenz gewähren. Aber es gibt noch viele weitere Optionen, die Widersacher zu besiegen oder euch generell einen Vorteil im Kampf zu verschaffen.

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Immer im Schlepptau habt ihr etwa die Gnuffis. Das sind kleine Waldgeister, deren Fähigkeiten ihr in bestimmten Abständen nutzen könnt. Manche sind in der Lage euch zu heilen, andere greifen die Gegner mit Magie oder Feuer an. Das passiert nicht von allein. Tatsächliche müsst ihr innerhalb der Kampfarena, die ihr während des Kampfes nicht mehr verlassen könnt, an die entsprechende Stelle laufen, um die Unterstützungsfunktion zu aktivieren. Bis zu vier unterschiedliche Varianten der Gnuffis nehmt ihr mit in die Schlacht. Je nach Feindtyp helfen euch bestimmte davon mehr als andere. Feuerangriffe sind etwa gegen Wassergegner naheliegenderweise effektiver als gegen einen Lavablob. Das gilt auch für die Waffen der Helden, die neben ihrem grundlegenden Schadenswert zusätzlich oft auch Elementarschaden anrichten. Generell könnt ihr Nahkampfwaffen durch erfolgreiche Angriffe aufladen, um beim Maximalwert besonders viel Schaden anzurichten.

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Mit dem sogenannten Kampf-Equalizer schaltet ihr auf Wunsch weitere Vorteile frei. Wollt ihr lieber bei sogenannten harten oder doch lieber bei sogenannten weichen Gegnern Bonusschaden anrichten? Möchtet ihr lieber besseres Loot erhalten oder eine höhere Ausbeute an Erfahrungspunkten, um schneller im Charakterlevel aufzusteigen? Möglichkeiten gibt es viele. Wichtig aber werden die frühestens nach einigen Spielstunden. Bis dahin fallen die Kämpfe nämlich allgemein viel zu leicht aus. Das gilt gleichsam für die normalen als auch für die zähen, aber spektakulären Bosskämpfe. Später allerdings kann es schnell deutlich schwieriger werden. Liegen die Gegner anfangs noch fast ausschliesslich in etwa auf der Stufe eurer Helden (die Party besteht aus bis zu drei Helden, Kampf-XP werden nur den aktiven Mitgliedern gutgeschrieben), liegen sie beim Erreichen des zweiten Kontinents womöglich deutlich über euch. Da ihr theoretisch durchgehend über die stetig nachspawnenden Gegner in der offenen Spielwelt oder auch die Nebenquests aufleveln könnt, wird das bei euch nicht zwingend zum Levelgrinding führen. Da die Spielbalance jedoch nicht gänzlich ausgeglichen ist, dürften die meisten ab einem bestimmten Zeitpunkt (etwa nach 15 Spielstunden) kaum mehr ums Grinding herumkommen. Das hätte man besser machen können!

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