Nioh 2 - Test / Review

Noch besser als Teil 1!

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 4

So stark und doch so schwach

Obgleich die Yōkai-Fähigkeiten eure Kampfkraft erhöhen, bleibt ihr selbst äusserst verwundbar und bekommt es zudem mit deutlich stärkeren Feinden zu tun. In den in sich abgeschlossenen Missionsgebieten - es gibt also wie gehabt keine zusammenhängende offene Welt - trefft ihr nämlich deutlich häufiger auf Yōkai-Gegner. Selbst die mittelgrossen Varianten sind extrem zäh und im Gegensatz zu den meisten menschlichen Widersachern nicht mit einer oder zwei Komboketten zu besiegen. Vor allem aber richten die Angriffe der Yōkai erheblichen Schaden an. Einmal nicht im richtigen Moment geblockt oder ausgewichen, kann innerhalb von Sekunden das Aus bedeuten. Beim ausgeteilten Schaden der Feinde übertreibt es Team Ninja dann doch ein bisschen.

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Den extremsten und dann selbst bei vollen Trefferpunkten oft tödlichen Schaden richten die sogenannten Wuchtangriffe der Gegner an. Da man sie nicht blocken kann, gibt es nur zwei Optionen, die jeweils ähnlich knifflig sind. Die tendenziell etwas sicherere Variante ist Ausweichen respektive Wegrennen. Da einige Wuchtattacken jedoch aus einer Angriffskette bestehen, wäre dieses Unterfangen mit "leicht" nicht gerade treffend umschrieben. Die Alternative dazu ist eine spezielle Konteraktion, durch die wir den Angriff nicht nur abwehren, sondern gar in einen Vorteil ummünzen können. Das Problem ist abseits dessen, dass Anima-Energie für den Konter benötigt wird, dass der Konter im richtigen Moment eingeleitet werden muss. Das ist im Eifer des Gefechts nicht mal eben gemacht und beim falschen Timing entsprechend meist tödlich. Die Schwelle zum Frust übertritt Team Ninja damit letztlich aber nicht, denn andere Besonderheiten sorgen dafür, dass selbst ein Sieg, den man erst im x-ten Anlauf erreicht, entsprechend belohnt wird.

Auf Nimmerwiedersehen!

Während in Souls-like-Spielen zumeist (fast) alle Gegner nach einem Tod oder der Rast respawnen, könnt ihr euch in "Nioh 2"einen Teil der Feinde durch einen Sieg dauerhaft vom Hals schaffen. Grob zwischen einem Drittel und der Hälfte der grösseren Yōkai in den Levels müsst ihr nur einmal besiegen, wobei ihr praktisch vorher schon erkennen könnt, welche genau. Von den betreffenden Yōkai ist aus der Entfernung zunächst nämlich nur eine dunkle Schattenwelt-Wolke zu sehen. Die lichtet sich also erst, wenn ihr nahe genug dran seid - vorher erkennt ihr nicht, welche Gegnerart genau sich darin versteckt. Etwas komplizierter wird es in Gebietsabschnitten, die vollständig aus einer Schattenwelt-Zone bestehen, in denen eine automatische Wiederaufladung eurer Ki-Energie also nur verlangsamt stattfindet. In diesen Arealen, die aufgrund der stark reduzierten Farbpalette auch Orientierung und Übersicht erschweren, tummelt sich im Regelfall eine Reihe von Yōkai. Es gibt in jeder Zone allerdings einen Obermacker, der sozusagen die Schattenwelt-Zone aufrecht hält. Spürt ihr ihn auf und besiegt ihn (erkennbar an blutroten Blüten um ihn herum), entfernt ihr den Schatten vollständig.

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Besagten Yōkai als Erstes auszuschalten, sofern ihr ihn irgendwie separat zu fassen kriegt, entfernt aber nicht nur den Ki-Malus. Alle anderen Yōkai, die sich innerhalb der ehemaligen Grenze der Schattenzone aufhalten, können dann ebenfalls dauerhaft besiegt werden. Ist die Schattenwelt-Zone hingegen noch aktiv, werden nach Tod oder Rast alle Gegner wiederhergestellt. Manchmal ist es schwieriger, den Obermacker allein zu erwischen - und gegen mehrere Yōkai auf einmal ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ihr im Kampf sterbt. Allerdings könnt ihr auch versuchen, die Schergen um ihn herum etwa per Steinwurf anzulocken oder aus der Distanz mit einer Fernkampfwaffe auszuknipsen. Dankenswerterweise werden andere Gegner davon selten alarmiert - hören können sie indes genauso schlecht wie sehen. Von Vorteil ist auch, dass Feinde in "Nioh 2" nur bei einem Respawn (also ausgelöst durch Tod oder Rast) bereits eingebüsste Trefferpunkte zurückerhalten. Ihr könnt euch also auch ohne Nachteil zwischenzeitlich kurzfristig zurückziehen und einen bereits geschwächten Gegner weiter bearbeiten. Aber nicht nur in dem Punkt sorgt "Nioh 2" für ein angemessenes Mass an Fairness.

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