OVIVO - Test

Der komplexe Weg zur Einfachheit

Test Video Patrick Seibert getestet auf PC

Wie ein fliegender Fisch

Die Steuerung von „OVIVO" ist simple und benötigt nur eine Taste zum Wechseln der Farbe von OVO neben links und rechts. Ähnlich wie bei „VVVVVV" kehrt sich damit die Gravitation um, aber hier betrifft diese nur den Charakter und nicht die Welt. Bei Weiss ist die Gravitation nach unten gerichtet und bei Schwarz nach oben. Das jeweilige Momentum wird dabei mitgenommen, wodurch wie ein Fisch fliessend zwischen den Grenzen hin und her gesprungen werden kann.

Screenshot

https://imgur.com/1vAM7at

Auf den ersten Blick wirkt dies unheimlich kompliziert, doch überraschenderweise geht die Steuerung flüssig von der Hand. Schon nach wenigen Minuten ensteht ein fast meditativer Fluss mit konstanten Wechseln zwischen Schwarz und Weiss, ohne dass aktiv darüber nachgedacht werden müsste. Selbst bei etwas schwierigeren Hindernissen, wo schnelles Handeln gefragt ist, geht der Wechsel zwischen Schwarz und Weiss intuitiv von der Hand.

Erkundbare Allegorien

Die verschiedenen Muster und Bilder sorgen für ein interessantes Design der Level, welche mit fortlaufender Spielzeit zunehmend grössser und komplexer werden. Diese sind vollgestopft mit Allegorien, Metaphern und versteckten Hinweisen. Während die Level zu Beginn vorwiegend linear verlaufen, offerieren sich später zunehmend mehrere Verzweigungen, welche das Erkunden auf eigene Faust bekräftigen.

Screenshot

Am Ende jedes Levels befindet sich jeweils ein markantes Symbol, aber auf dem Weg dahin können weitere Symbole und Punkte zur Vervollständigung eingesammelt werden, sind aber nicht zwingend notwendig. Das komplette Erkunden der Level soll dabei helfen das grosse Ganze besser verstehen zu können. Im Kern handelt „OVIVO" von der Reise zur Einfachheit, wobei auf dem Weg dorthin alles stets komplexer wird. Zugegeben, das Spiel erfordert einiges an Aufmerksamkeit und Denkvermögen, um aus den abstrakten Formen irgendwelche sinnvolle Schlüsse ziehen zu können, aber glücklicherweise sind diese auch einfach nur schön anzusehen.

Fazit

Insgesamt ist „OVIVO" ein rundes Spielvergnügen, welches mehr zu bieten hat, als es auf den ersten Blick den Anschein macht. Zwar ist der Umfang mit rund zwei Stunden limitiert, eignet sich dadurch aber optimal für einen ruhigen Abend. Zum entspannten Spielgefühl trägt auch der Soundtrack von Brokenkites einiges bei, deren elektronischen Klänge von Ambient zu Weltmusik gekonnt die die Schemen der Welt musikalisch ergänzen. Die Steuerung ist intuitiv und die Level bieten allerlei Abwechslung, sodass zu keinem Zeitpunkt auch nur die geringste Spur von Langeweile aufkommt, trotz dem Fehlen jeglicher Worte und der beschränkten Farbgebung auf Schwarz und Weiss.

Screenshot

Kommentare

OVIVO Artikel