Pathfinder: Kingmaker - Test / Review

Pen&Paper zum Mitspielen

Test Video olaf.bleich getestet auf PC

Vom Kämpfer zum Regenten

Erwartet bloss nicht, dass euch „Pathfinder: Kingmaker“ alle Informationen hinterher trägt. Neue Fähigkeiten nach Level-Ups besitzen zwar Hilfetexte, aber letztlich zeigt erst die Praxis, wie effektiv ihr sie einsetzt. Im Klartext bedeutet das: Für dieses Oldschool-RPG müsst ihr ein besonderer Spielertyp und vor allem bereit sein, viel Bildschirmtext zu lesen. Ansonsten verpasst ihr wichtige Informationen über das Gameplay, die Charaktere und die Zusammenhänge innerhalb der Spielwelt selbst.

Screenshot

Nachdem ihr schliesslich den Hirschkönig gestürzt habt, beginnt der zweite Abschnitt des Spiels: Eure Regentschaft. Plötzlich müsst ihr den Spagat zwischen Abenteuern und dem Wohle eures Volkes finden. Ob euch das gelingt, zeigen euch letztlich zwölf Werte an. Steuert ihr das Reich beispielsweise in den Ruin, dann sinkt der Faktor Wirtschaft gen Null. Das wiederum führt dazu, dass die Bewohner zunehmend unzufrieden werden und euch zwangsweise absetzen. Ihr müsst also die richtigen Entscheidungen treffen, Gebäude wie beispielsweise Kasernen hochziehen und euch auch um die Belange des kleinen Mannes kümmern. Letzteres geschieht natürlich in Form klassischer Rollenspiel-Quests.

Screenshot

Die richtige Balance zu finden, ist in diesem Fall gar nicht so einfach. Zum Glück bietet das Spiel diverse Automatisierungsoptionen an und nimmt euch somit einiges an Arbeit ab. Trotzdem kommt es immer wieder zu Zeitproblemen, da die Abenteuer – allein schon durch die weiten Reisen – viele Tage in Anspruch nehmen. Die Idee hinter „Pathfinder: Kingmaker“ ist erstklassig, die Umsetzung ist allerdings gerade anfangs schwer zu durchschauen und führt allzu schnell zu frustigen Momenten.

Fazit

Natürlich besitzt „Pathfinder: Kingmaker“ ganz offensichtliche Schwäche: Die Spiel-Balance gerät gerade in der der Anfangsphase immer wieder aus den Fugen und das Zusammenspiel zwischen Abenteuer- und Regierungsmodus funktioniert längst nicht so reibungslos wie erhofft. Trotzdem übt es eine magische Anziehungskraft auf einen aus: Schuld daran sind vor allem die toll geschriebenen Dialoge und die unzähligen Möglichkeiten im Kampf und bei der Zusammenstellung der Party. Spätestens wenn ihr dann noch euer eigenes Reich managen müsst, entfaltet das Spielt endgültig seine volle Faszination. „Pathfinder: Kingmaker“ ist kein Spiel für jedermann, aber für Oldschool-RPG-Fans allemal einen längeren Blick wert.

Kommentare

Pathfinder: Kingmaker Artikel