Pro Evolution Soccer 2018 - Vorschau

Konamis Ballzauberer

Vorschau olaf.bleich

Der erste Eindruck zählt

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EA Sports protzte bei der Enthüllung von „FIFA 18“ mit seiner wirklich stimmigen Inszenierung und der stark verbesserten Präsentation. Entwickler Konami gibt sich in „Pro Evolution Soccer 2018“ zweifellos viel Mühe, erreicht den neuen Standard aber nicht vollends. Dennoch macht „PES“ einen weiteren Schritt nach Vorne. Das Spiel basiert auf der Fox-Engine und so leitet eine schöne Kamerfahrt über das Stadion bis hinein in die Katakomben die Matches ein. Die Fussballsimulation möchte euch nun häufiger hinter die Kulissen entführen und bindet gerade in der Meisterliga und dem Karrieremodus zunehmend auch Umkleiden oder Presseräume in das Spiel ein. Eine Story – wie etwa in „FIFA 18“ - gibt es aber nicht. Zwar befragte Konami laut Adam Bhatti seine Fans, jedoch entschied sich die Mehrheit dagegen und für eine neue Ausrichtung auf dem Spielfeld. Grafisch setzt „Pro Evolution Soccer 2018“ vor allem in Bewegung neue Akzente. Die Animationen erscheinen in sich feiner und kleingliedriger, Kollisionen haben deutlich mehr Wucht und die Bewegungen der Kicker unterscheiden sich sichtbar von einander. In Puncto Spielermodelle erscheinen Konamis Stars etwas natürlicher und athletischer als bei der Konkurrenz von EA Sports. Die Gesichter implementierten die Entwickler erneut auf Basis aufwendiger 3D-Scans und so können sich die aktuell vorgestellten Stars absolut sehen lassen. Ähnlich wie in „FIFA 18“ verschwimmen die Grenzen zwischen Videospiel und Realität immer mehr. Der Detailgrad beeindruckt in beiden Spielen und letztlich macht hier eher der Grafikstil der Titel den Unterschied.

So spielt sich „PES 2018“

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„Pro Evolution Soccer 2017“ stellte ganz klar den Offensivfussball in den Mittelpunkt. Manche Matches fühlten sich dadurch wie ein Ping-Pong-Duell an, bei dem sich die angreifenden Parteien schnell abwechselten. Im neuen Ableger geht es vermehrt darum, das Spiel zu kontrollieren und das Tempo zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Grundsätzlich reduziert Konami die Geschwindigkeit leicht. Dadurch habt ihr mehr Zeit und verschafft euch einen besseren Überblick. Die Mitspieler-KI bleibt herausragend. Sobald ihr das Leder erobert, springen sogleich Kameraden herbei und bieten sich an. Wer seinen Blick über das Feld schweifen lässt, erkennt sogar weit entfernte Anspielsituationen und hebelt so die Abwehr aus. Dribblings gehen leichter von den Fingern und fühlen sich direkter an als noch im Vorgänger. Wer nicht ständig die Sprint-Taste gedrückt hält, umkurvt mit wendigen Kickern problemlos die Gegenspieler.

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Was aber „PES“ einmal mehr auszeichnet, ist die so genannte Player-ID. Jeder Spieler besitzt also seine eigene Persönlichkeit und agiert entsprechend. Das bedeutet beispielsweise, dass Andrés Iniesta einen riskanten Steilpass per Aussenrist ans Ziel bringt, manch anderer diesen aber sonst wohin ballert. So fallen bereits nach wenigen Minuten unzählige Kleinigkeiten auf, die „Pro Evolution Soccer“ glaubwürdig und realitätsnah machen. Mal ist dies ein leicht gelupftes Zuspiel über das Bein eines Verteidigers, mal ein Hackentrick oder ein ausgestreckter Arm beim Verteidigen des Balls.

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