eFootball PES2020 - Test / Review

Noch besser als im letzten Jahr?

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Kleine Nadelstiche gegen FIFA

Mit dem riesigen Lizenzpaket der "FIFA"-Reihe konnte sich Konami in den vergangenen Jahren nie ernsthaft messen. Inzwischen geht EA selbst in der deutschen Bundesliga runter bis in Liga 3 und fügt der höchsten teutonischen Fussball-Spielklasse in diesem Jahr eine Reihe neuer Stadien hinzu. "PES 2020" legt bei den Lizenzen aber im Vergleich zum bislang grössten Lizenzpaket im vergangenen Jahr ebenfalls noch mal zu. So ist Konami Partnerschaften mit dem FC Bayern München und Manchester United eingegangen und hat bestehende mit dem FC Arsenal London und eine Reihe meist aussereuropäischer Fussballwettbewerbe verlängert. Der wichtigste Coup für Konami dürfte aber wohl die exklusive Partnerschaft mit Juventus Turin sein. Den aktuellen Verein des Stürmerstars Cristiano Ronaldo gibt es nämlich nur in "PES" - zumindest mit offiziellem Namen, Logos und der originalgetreu nachgebildeten Heimstätte der Bianconeri.

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Ebenfalls erwähnenswert bei den Lizenzen ist die Partnerschaft mit der europäischen Fussballvereinigung UEFA. Nur in "PES 2020" werdet ihr nämlich, sobald das Turnier via kostenfreien DLC im Spiel freigeschaltet wird, virtuell an der UEFA Euro 2020 teilnehmen können. Des Weiteren finden vier bekannte Fussballspieler respektive -lehrer, darunter Diego Maradona und der legendäre, 2016 verstorbene Johan Cruyff, als Trainer ihren Weg in den Meisterliga-Modus. Das Lizenzangebot von "PES 2020" ist gewiss gar nicht so klein, wie es manchmal gemacht wird. Gerade für Spieler aus Europa allerdings ist das Gebotene nicht überwältigend, wenn man nicht gerade Fan von FC Barcelona, Juventus Turin oder FC Bayern ist. Am Ende bilden die neuen oder erneuerten Lizenzen unterm Strich nicht viel mehr als kleine Nadelstiche gegen "FIFA".

Veraltete Menüs, schwaches Drumherum

Während "PES 2020" spielerisch leicht zulegt und auch bei den Lizenzen mehr zu bieten hat, bleibt an anderen Stellen viel mögliches Potenzial ungenutzt. So schön der Einmarsch der Teams hier und dort inszeniert sein mag, im Stadion selbst passiert wie gehabt relativ wenig. Die Zuschauer mögen nicht stocksteif auf ihren Plätzen sitzen, sondern zumindest vor dem Spiel auch mal eine mehr oder minder gut inszenierte Choreografie zeigen - sehr gut gefallen hat uns übrigens, dass in der Veltins-Arena auf Schalke ein Banner mit der Aufschrift "Gegen Rassismus und Homophobie" zu sehen ist. Verglichen mit den authentischen Stadiongesängen in "FIFA" ist die Atmosphäre abseits des Platzes jedoch kläglich.

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Unverständlich bleibt auch die hässliche und in vielen Teilen unübersichtliche Menüstruktur. Tatsächlich hat Konami die Menüs des Meisterliga-Modus umfassend erneuert, nur sind sie dadurch lediglich etwas hübscher geworden, statt besser bedienbar. Die Präsentation des Modus ist aber auch abseits dessen wie gehabt extrem trocken. Da helfen die virtuellen Auftritte von Maradona und Co wenig, wenn gefühlt minutenlange, nicht vertonte Zwischensequenzen an bestimmten Punkten eingespielt werden. Man könnte auch sagen, "PES 2020" konzentriere sich aufs Wesentliche. Aber das wäre ein Euphemismus par excellence.

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