A Plague Tale: Innocence - Test / Review

Stimmungsvolles Pest-Abenteuer

Test Video Benjamin Braun getestet auf Xbox One

Mehr als nur gutes Storytelling

Obgleich der Stellenwert von Story und Inszenierung in „A Plague Tale“ wenigsten genauso hoch einzustufen ist, wie etwa in den Episoden-Adventures von Telltale Games („The Walking Dead“, „The Wolf Among Us“ u.a.), hat das Spiel der Franzosen spielerisch mindestens genauso viel zu bieten. Amicia und Hugo, der seiner Schwester zumeist Hand in Hand auf Schritt und Tritt folgt, müssen sich heimlich an Gegner vorbeischleichen, in Fluchtpassagen die Beine in die Hand nehmen, kleinere Rätsel lösen und auch kämpfen. Amicias Repertoire erweitert sich dabei im Laufe der insgesamt 16 Kapitel (das letzte bildet lediglich einen kurzen Epilog nach dem finalen Bosskampf) automatisch im Zuge der Story. Zu Beginn seid ihr quasi zur Heimlichtuerei verpflichtet, das ihr durch den Wurf von Steinen oder in der Umgebung eingesammelten Tonkrügen lediglich Gegner ablenken dürft, um unbemerkt an ihnen vorbeizukommen.

Screenshot

Später setzt ihr dann eine Reihe von alchemistischen Substanzen ein. Mit denen entzündet ihr etwa Feuerstellen, deren Lichtschein euch Schutz vor den Pestratten gibt, oder lockt die Ratten gezielt an einen bestimmten Punkt, um ungefährdet vorbeihuschen zu können. Mit anderen Mitteln wiederum löscht ihr umgekehrt Lichtquellen per Wurf oder aus grösserer Distanz unter Einsatz von Amicias Steinschleuder. So sorgt ihr gezielt für Schatten, damit die Rattenschwärme lauernde Feinde attackieren und ausschalten können. Um das Töten von Gegnern, wenngleich ich auch diesbezüglich später in manchen Levelabschnitten gewisse Freiheiten geniesst, kommt ihr in „A Plague Tale“ nicht herum, egal, ob per Steinschleuder-Angriff auf den Kopf oder unter Ausnutzung der Ratten. Entwickler Asobo gelingt es allerdings sehr gut zu vermitteln, weshalb jemand wie Amicia dies tun würde – eben auch indem das Töten von Feinden in den ersten Kapiteln vom Spiel unterbunden wird.

Screenshot

Ein gutes Vergleichsbeispiel ist wohl Lara Croft im „Tomb Raider“-Reboot von 2013. Während einige Spieler der toughen Archäologin das Bedauern beim Erlegen des Rehs nicht so recht abnehmen konnten – zumal sie später reihenweise Gegner ummäht wie Rambo – dürfte es den Spielern von „A Plague Tale“ bei Amicia anders gehen.

Kommentare

A Plague Tale: Innocence Artikel