A Plague Tale: Innocence - Test / Review

Stimmungsvolles Pest-Abenteuer

Test Video Benjamin Braun getestet auf Xbox One

Wunderschön mit kleinen Schwächen

Seine starke Atmosphäre verdankt „A Plague Tale: Innocence“ nicht nur der Geschichte, den Dialogen oder sympathischen Charakteren, sondern auch seiner detailverliebten Grafik. Die Umgebungen strotzen dabei nur so vor Feinblick und glänzen ganz besonders auch mit den exzellenten Licht- und Schatteneffekte, sowohl in den Tag- als auch den Nachtabschnitten. Die Animationen, die grösstenteils per Motion Capturing eingefangen wurden, sind ähnlich überzeugend, wenn Amicia etwa ihrem kleinen Bruder beim Überwinden eines hohen Hindernisses hilft oder jemand anders eine Räuberleiter gibt und anschliessend dessen Hand ergreift und sich daran hochzieht.

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Auch die meisten Texturen lassen kaum Wünsche übrig, obgleich in einzelnen Szenen vielleicht doch noch etwas mehr drin gewesen wäre. Schwächen gibt es nur wenige, dafür allerdings auffällige. Sobald ihr mit Amicia einen Schritt nach hinten macht, wirken die ansonsten so realistischen und feinen Bewegungsabläufe plötzlich ziemlich unnatürlich – was insbesondere in geduckter Haltung im Schleichmodus. Genau in diesem Status leistet sich „A Plague Tale“ zudem Blössen beim Kollisionssystem, da schlichtweg eine Reihe ansonsten nicht passierbarer Hindernisse wie niedrige Sträucher zum Teil per No-Clipping-System durchlässig werden. Das klingt allerdings schlimmer, als es ist und ist auch kaum bis gar nicht abträglich bei der Atmosphäre. Es ist letztlich meckern auf hohem Niveau, denn wir alle wissen, dass „A Plague Tale“ nicht gerade das Budget eines „Red Dead Redemption 2“ hat. Trotzdem: Ja, ihr dürft eine äussert hochwertige Kulisse, detaillierte Charaktermodelle und Co. erwarten. Auf Perfektion inklusive Fussabdrücken im Matsch (im Schnee gibt es sie dann plötzlich doch) dürft ihr bei Asobos Werk aber nur zum Teil einstellen.

Fazit

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Eine spannende, gut inszenierte Story mit sympathischen Charakteren, eine dichte Atmosphäre und schöne Grafik umschreibt „A Plague Tale: Innocence“ nur zum Teil. Denn das Action-Adeventure von Entwickler Asobo Studio überzeugt auch spielerisch. Gewiss es ist in dieser Hinsicht kein Komplexitätsmonster, aber mit seiner abwechslungsreichen Mischung aus Stealth, Action und kleineren Rätseln gibt es auch beim Gameplay wenig zu meckern.

Die Bezeichnung Meisterwerk wäre wohl zu hoch gegriffen, denn die Perfektion eines „GTA 5“ erreicht „A Plague Tale“ dann doch nicht. Aber dieses stimmungsvolles Abenteuer, können wir euch ungeachtet dessen nur wärmstens ans Herz legen, denn es ist nicht nur erlebens-, sondern zudem auch absolut spielenswert.

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