Astro's Playroom & DualSense - Special

Von Shock zu Sense: Warum der PS5-Controller wegweisend ist

Artikel Video Steffen Haubner

Mein Fahrzeug hat schweren Schaden genommen und ist lediglich noch bei 8 %. Beide Schultertasten sind nur noch schwer nach unten zu drücken. Eine letzte Vorwärtsattacke, die mich auf den Gegner katapultiert, lässt den Controller erzittern. Zeit für den Schleudersitz, es folgen eine unsanfte Landung und eine Runde zu Fuss durch die Arena. Sofort verändert sich die Vibration vom Motorenbrummen zum Gefühl schneller Schritte. In Sonys neuem Autoverschrottungsspektakel "Destruction AllStars" hat ausser dem Spieler vor allem einer viel zu tun: der DualSense-Controller der neuen PlayStation. Der Titel ist ein gelungenes Beispiel dafür, was kreative Entwickler mit dem neuartigen Gamepad anstellen können. Sie können Spiele fühlbar machen, weshalb der Namenswechsel von "Shock" zu "Sense" tatsächlich Sinn ergibt.

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Eine wesentliche Rolle spielen dabei die Schultertasten. Die "Adaptive Trigger" können je nach Situation unterschiedlich starken Widerstand erzeugen. In der Basketball-Simulation "NBA 2K21" werden so die Ermüdung der Athleten und durch das haptische Feedback Kollisionen spürbar. Bei "The Pathless" kann man die Spannung der Bogensehne an den eigenen Fingern spüren. Technisch steckt dahinter ein elektronisch gesteuerter Mechanismus. Über ein Spiralzahnrad wird mittels eines zweiten Zahnrads der Druck angepasst, der von hinten auf die beiden Schultertasten ausgeübt wird. Der Gegendruck ist - wenn ihn die Entwickler tatsächlich voll ausspielen - so stark, dass man bei "Dirt 5" schon mal auf die Idee kommen kann, dass der nagelneue Controller kaputt ist.

Der Controller als kreative Keimzelle

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Der Mann, der den neuen Controller wohl mit am besten kennt, ist Nicolas Doucet. Der Franzose gehört zu Team Asobi, das bis zu dessen kürzlich erfolgter Schliessung Teil von Sonys Japan Studio war. Team Asobi bleibt indes weiter bei Sony Interactive Entertainment, als dessen globaler Kreativdirektor Doucet schon länger fungiert. Auch daran lässt sich ablesen, welche Bedeutung Sony seiner Arbeit und damit dem DualSense beimisst. Anders formuliert: Das neue Eingabegerät ist viel mehr als das. Es ist eine kreative Keimzelle, die durchaus das Potenzial haben könnte, die Art, wie wir spielen, zu verändern. Man muss nun nicht unbedingt gleich von einer Revolution sprechen. Aber es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, dass Sony die Grenzen dessen, was in und mit Spielen erlebbar ist, nicht erst seit gestern zu erweitern versucht. Das fängt an bei neuen narrativen Wegen, die Meilensteine wie "The Last of Us" und "The Last of Us Part II" beschreiten, und reicht bis zum Engagement, das der Konzern bislang in die VR-Technologie gesteckt hat. Auch hier waren Doucet und sein Team bereits massgeblich beteiligt und entwickelten eine Demo-Sammlung für das PSVR-System.

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Zuletzt war Team Asobi für "Astro's Playroom" verantwortlich, das auf allen ausgelieferten PS5-Systemen vorinstalliert ist. Eigentlich war das Ganze zunächst als Controller-Demo gedacht. Eine Sammlung von Minispielen, wie sie viele andere Konsolen-Releases begleitet haben, war den Asobi-Tüftlern aber zu langweilig. "Wir hatten ja schon gute Erfahrungen mit 'Astro Bot Rescue Mission' für PSVR gemacht, und Astro war als Charakter gut angekommen. Also beschlossen wir, ihn auch hier als eine Art Magnet zu benutzen, der alle spielerischen Bestandteile zu einem stimmigen Ganzen macht und dem Endergebnis Charme verleiht." Irgendwann jedoch verselbstständigte sich das Projekt. Die "Demo" wurde zu einer Art spielbarem Museum der PlayStation-Historie. Es gibt allerlei Zitate aus der PlayStation-Historie, sammelbare "Artefakte" und vieles mehr.

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