Red Dead Redemption 2 - Test / Review

Tot oder lebendig?!

Test Video olaf.bleich getestet auf PlayStation 4

Survival mal anders

Darüber hinaus unterstreichen neue Survival-Aspekte das Setting: Arthur Morgan bekommt Hunger und Durst, Faktoren wie Ausdauer, Stärke und Dead Eye stellt das Spiel mit Hilfe so genannter Kerne da. Wo andere Open-World-Spiele auf Item- und Talentpunkte-Grinding setzen, geht die Progression in „Red Dead Redemption 2“ mit dem Open-World-Gameplay Hand in Hand. Je weiter ihr in die Spielwelt vordringt, desto schneller entwickelt sich auf Arthur Morgan weiter. Ob ihr also beispielsweise angeln geht oder euch in den Saloons an einer Partie Black Jack probiert, bleibt vollends eure Entscheidung. Diese Vielfältigkeit macht das Spielgefühl aus. Rockstar Games zwingt euch nicht zum Abarbeiten bestimmter Aufgaben, sondern lässt euch auf der Spielwiese „Red Dead Redemption 2“ agieren wie ihr möchtet.

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Abseits der ebenfalls eingestreuten Duelle geht es natürlich in dem Western-Abenteuer handfest zur Sache. Ihr wählt dabei zwischen der Ego- und der Third-Person-Perspektive, bei langen Reisen schaltet ihr zudem in die stimmungsvolle Kino-Perspektive um. Die Steuerung ist eine der wenigen Achillesfersen des Spiels: Ähnlich wie schon „GTA V“ spielt sich auch „Red Dead Redemption 2“ vergleichsweise langsam und träge. Arthur Morgan ist ein echter Revolverheld und als solcher kein Actionheld, der behände von einer Deckung zur nächsten springt. Insgesamt sind Schiessereien trotz Dead-Eye-Zeitlupenfunktion gut kontrollierbar und motivierend, aber gelegentlich auch etwas zu behäbig. Gerade in Innenräumen fällt die Navigation schwer. Dieser Anspruch passt zum Setting, ist aber etwas unhandlich.

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Das Missionsdesign greift alle gängigen Klischees und Möglichkeiten des Western-Genres auf: Von Bank- und Zugüberfällen bis hin zu Schlägereien, Saufgelagen, Kopfgeldjagden und obskuren Entdeckungstouren ist alles dabei, was ihr euch vorstellen könnt. Neue Standards setzt „Red Dead Redemption 2“ in Sachen Missionsdesign sicher nicht, allerdings greifen Gameplay und Aufgaben absolut nahtlos ineinander und fügen sich in das Szenario ein. In Sachen Gesamtkonzeption macht diesem Spiel niemand etwas vor.

Fazit

Mit „Red Dead Redemption 2“ sorgt Rockstar Games zum Ende des Jahres für einen gewaltigen Paukenschlag. Das Western-Abenteuer verliert sich zwar gelegentlich in seiner Kleinteiligkeit, setzt aber zugleich bei der Erschaffung eines Open-World-Spiels neue Standards. Die Liebe zum Detail ist atemberaubend und spiegelt sich in der puren Masse an Möglichkeiten zum Zeitvertreib wieder. Das untermauert die Atmosphäre und wischt letztlich auch kleinere, spielerische Defizite wie etwa die träge Steuerung und die gelegentlichen Ungereimtheiten weg. Ihr benötigt noch ein Spiel für die wirklich langen, dunklen Winterabende? Dann ist „Red Dead Redemption 2“ genau das Richtige für euch.

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