Rime (Switch) - Test

Ruckler und Matsch auf der Zauberinsel

Test Video Michael getestet auf Nintendo Switch

Ein Portierung mit Problemen

Die Rätsel in „Rime“ gestalten sich durch das Spiel hinweg als lösbar aber werden erst gen Mitte wirklich abwechslungsreich. Denn dann müssen beispielsweise Ruinen-Reste in eine Perspektive geschoben werden, so dass sie ein Tor ergeben, das sich dann auf magische Weise öffnet. Es müssen Schatten und Lichtstrahlen mit einer Wandmalerei in Einklang gebracht oder gar der Verlauf der Sonne mit einer okkulten Maschine manipuliert werden. Dazu mischen sich nach und nach immer neue Story-Elemente, die ein durchaus einfangendes Erlebnis schaffen. Der kleine Junge ist offenbar nicht alleine auf der Insel. Ein Mann scheint ihn zu verfolgen. Geisterhafte Kreaturen erscheinen des Nachts und antike Roboter streifen durch die Wälder, Wiesen und Strandlandschaften.

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„Rime“ ist kein sonderlich hektisches Spiel, sondern lässt sich Zeit, fordert Geduld aber belohnt mit traumhaft schönen Bildern, elegischen Momenten und arbeitet auf ein so melancholisches wie auch überraschendes Ende hin. Leider jedoch mag sich dieser Zauber auf der Nintendo Switch derzeit nicht so einstellen, wie auf Xbox One, Playstation 4 oder PC. Denn gelungen und liebevoll ist die Umsetzung für den Handheld-Konsolen-Hybrid von Nintendo nicht. Die Auflösung im Dock liegt bei 720p, das ist vollkommen okay. Im Handheld-Modus wir sie allerdings auf 540p heruntergeschraubt. Die Zeichnungen der Umgebungen wirken an vielen Stellen unscharf und die Texturen geradezu verwaschen. Steht Enu nah an der Kamera, verwandelt er sich in einen unansehnlichen Pixelbrei. Furchtbar schade.

Ebenso erleben wir bei mehreren Spielmomenten aber auch Zwischensequenzen arge Ruckler. Diese treten insbesondere auf, wenn der Blick in den Nachthimmel oder weit in die Ferne geht. Das frustriert, denn es sich doch gerade die idyllischen Umgebungen, die den Reiz von „Rime“ ausmachen. Das hätten wir uns definitiv anders gewünscht. Denn eigentlich passt das Indie-Kleinod perfekt auf die Switch. Die Entwickler haben bislang einen ersten Patch nachgeschoben, der zumindest einige der Geschwindigkeitseinbrüche dämpft. Aber auch damit ist das Abenteuer der spanischen Entwickler auf der Switch noch keine Freude. Auf Rückfrage haben uns die Macher von Tequila Works aber versichert, dass weiter an den Problemen gearbeitet werde.

Fazit

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Eigentlich ist „Rime“ ein fantastisches Indie-Abenteuer, das wirklich verzaubern kann. Die cleveren Rätsel, die arkane Kulisse und die durchaus persönliche und nahbare Geschichte machen es zu einem spirituellen Erben von Klassikern wie „Ico“ oder „Journey“. Und auf Playstation 4, Xbox One und PC ist es auch ein traumhaftes Erlebnis, das für rund acht Stunden fesselt. Aber mit der Switch-Fassung macht der Exkurs auf das mediterrane Eiland leider keinen Spass. Solltet ihr die Wahl haben, empfehlen wir, das Game für eine andere Plattform zu kaufen. Oder wartet noch ab, ob die Entwickler die derzeitigen Probleme mit der Switch-Version in den Griff bekommen.

Den "Rime"-Test der Playstation-4- und Xbox-One-Fassung findet ihr hier.

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