Samurai Warriors 5 - Test / Review

Mit Schwert und Speer durch Japan

Test Video Joel Kogler getestet auf Xbox One X

Es gibt wenige Spielserien, die so komplex verschachtelt sind wie die "Warriors"-Reihe von Koei Tecmo. Ursprünglich waren die Massenschlachten ein Ableger der "Romance of the Three Kingdoms"-Reihe. Die Idee war es, ein Prügelspiel im Stil der "Soul Calibur"-Titel mit chinesischen Legenden zu machen. Während der Entwicklung merkte man jedoch, dass der Markt auf der ursprünglichen PlayStation diesbezüglich gesättigt war. Daher entschied man sich, das Spielgefühl eines Kampftitels auf ein ganzes Schlachtfeld auszuweiten. Diese Gameplay-Formel hat sich im Kern auch über dutzende Spin-offs verschiedener Marken bis heute kaum geändert. Einer der ältesten und erfolgreichsten Ableger dieser Art ist "Samurai Warriors", das sehr nahe am originalen "Dynasty Warriors" bleibt, das Setting des feudalen Chinas jedoch gegen das des feudalen Japans tauscht.

Historisch inspirierte Legenden

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Auch dieses Mal verschlägt es euch ins Japan der Sengoku-Ära, einem nahezu 150 Jahre andauernden Bürgerkrieg zwischen den Provinzen Japans. Ihr schlüpft zunächst in die Rolle von Oda Nobunaga, einem der bedeutendsten Heerführer dieser Zeit. Euer Ziel scheint recht einfach: eure Familie zu beschützen und Japan unter eurem Banner zu vereinen. Ihr schliesst Bündnisse mit anderen Provinzen, erobert mehr und mehr Land, müsst dabei aber auch immer wieder Zweifel und Verrat in den eigenen Reihen niederschlagen. Obwohl alle Figuren im Spiel die Namen historischer Persönlichkeiten tragen und die Geschichte grob einem historischen Kontext folgt, sind die Charaktere stark überzeichnet und mystifiziert, sodass sie oft mehr mit modernen Superhelden zu vergleichen sind. Die Handlung ist ebenfalls entsprechend dramatisch und könnte so direkt auch als Seifen-Oper im Nachmittagsfernsehen laufen. Mit der ausschliesslich japanischen Vertonung sind die langen Zwischensequenzen für Laien recht schwer nachzuvollziehen. Es werden schlicht zu viele Namen, Orte und Clans genannt, um immer zu wissen, wer in wessen Gunst steht.

Ein Schwertstreich zwingt ganze Armeen in die Knie

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Dem Gameplay steht aber die verworrene, oft auch etwas lang gezogene Erzählung nicht im Weg. So komplex die politischen Intrigen sind, so simpel ist eure Interaktion damit. Ganz in "Warriors"-Tradition schnetzelt ihr euch mit leichten und starken Angriffen durch Fusssoldaten, um schliesslich die gegnerischen Offiziere zur Strecke zu bringen. Es geht hier weniger darum, die Kämpfe zu überleben, sondern eher, möglichst viele Treffer durch Kombos aneinanderzureihen - gern auch mal mehrere tausend Treffer am Stück. Um das zu erleichtern, gibt es jetzt die Hyper-Angriffe, die zwar weniger Schaden austeilen, dafür aber als eine Art Sprint-Attacke fungieren, um die Distanz zwischen Gegnergruppen zu überbrücken. Je nachdem wie ihr leichte und schwere Angriffe kombiniert, führt ihr verschiedene Attacken aus, die wiederum für Gruppen oder stark gepanzerte Einzelziele geeignet sind. Das Kampfsystem ist simpel genug, um sofort Spass daran zu haben, bietet aber gleichzeitig genug Tiefgang, um motivierend zu bleiben. Dieses Mal könnt ihr einen Teil des Angriffs-Repertoires eurer Helden sogar selbst bestimmen. Vor dem Kampf rüstet ihr bis zu vier Spezialfähigkeiten aus, diese reichen von starken Attacken bis hin zu temporären Verbesserungen.

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