Schweizer Game News

Lootboxen: Die Dinger des Teufels - oder? - Selten wurde ein Thema so kontrovers diskutiert

Bei kaum einem anderen Thema hatten wir in letzter Zeit eine derart grosse Menge an Kommentaren zu verzeichnen, wie bei den News um die Lootboxen bei "Star Wars: Battlefront 2". Überraschte uns das? Nicht wirklich, denn auch bei uns in der Redaktion scheiden sich die Geister - und stellt und vor eine grosse Herausforderung: Wie wollen wir in Zukunft die Lootboxen bewerten?

News lesen

18. Nov 2017

Star Wars Battlefront sieht für mich wie ein gratis Handyspiel aus. Das Spiel wurde offensichtlich an die Lootboxen angepasst, ind das finde ich geht gar nicht wenn ich bereits vollen Preis für das Spiel bezahlt habe. (Die Kreditlimite im Arcade mode ist lächerlich).
Ich bin allgemein skeptisch gegenüber Mikrotransaktionen, aber früher konnte man wenigstens direkt kaufen was man wollte oder es einfach ignorieren. Inzwischen wird es immer penetranter und Lootboxen sind dazu designt die Glücksspielsucht einiger weniger räuberisch aus zu nutzen. Publisher machen das meisten Geld mit einigen wenigen Spielern die hunderte oder tausende dollar für das Glücksrad bezahlen.
Auch das Argument mit nur kosmetischen items find ich zieht nicht, da auch diese denn Spielspass (vorallem in Multiplayer spielen) beeinflussen. Früher hat man Kostüme freigespielt.

Ich schaue sehr gerne Jim Sterlings videos zu dem Thema, das Thema seiner letzten wöchentlichen show war sogar "The Year of the Loot box": https://youtu.be/NLDid1UNyg8

18. Nov 2017 / 08:36 Beitrag melden kiefer2

17. Nov 2017

@Loris: Sehr schön geschrieben! Kompliment!

17. Nov 2017 / 17:22 Beitrag melden Roger

Was eben wirklich nicht zu unterschätzen ist, das ist der von Loris77 angesprochene Glücksspiel-Effekt. Mit nach Gutdünken vergebenen Seltenheitswerten gewisser Items wird bewusst auf diese Slot-Maschinen-Effekte hingearbeitet. Nicht von Ungefähr wird zudem das Öffnen der Lootboxen auch mit ensprechenden Sound- und Grafikeffekten begleitet. Wenn dieses «Gefühl» dann auch noch mit Kleinstbeträgen gekauft und gestillt werden kann, dann kann dies wirklich gefährlich für Leute werden, die dem nicht widerstehen können - oder schlicht noch zu jung sind. Sowas sollte unbedingt als PEGI-Deskriptor vermerkt und in die Altersempfehlung miteinbezogen werden.

17. Nov 2017 / 17:16 Beitrag melden Alain Jollat

Ich finde Lootboxen unabhängig vom Inhalt daneben, weil sie auf den Glücksspieleffekt zurückgreifen, generelle Abwertungen für Spiele mit Lootboxen fände ich aber trotzdem nicht zielführend. Grundsätzlich finde ich es wichtig, dass ihr in einem Test detailiert auf ein allfälliges Lootboxsystem eingeht: Was ist drin? Sind sie für den Fortschritt im Spiel notwendig? Wieviel Aufwand ist nötig um eine Lootbox freizuschalten? usw.

"Gute" Lootboxen sind in meinen Augen solche, bei denen man nicht verlieren kann, wie z.B. im ersten Titanfall: wenn man eine gute Burn Card erwischt "Super!", wenn nicht "auch nicht weiter schlimm", da man nicht darauf angewiesen ist.

Schlechte Lootboxen sind für mich solche, die für das Spiel notwendige Gegenstände enthalten, da man dadurch verlieren kann. Wenn ich In Game-Währung oder Echtgeld für die CHANCE auf ein notwendiges Item ausgeben muss, ist für mich der Ofen aus. In einem solchen Fall wäre auch eine deutliche Abwertung angebracht.

Das Thema Pay2Win finde ich demgegenüber schon schwieriger. IGN hat ein Video gemacht, in dem sie in Battlefront 2 das grösste Kristallpaket kauften (für -100$; als das noch möglich war) und damit 60 Stück der teuersten Lootbox freischalteten. Anschliessend haben sie die erhaltenen Items prozentual aufgeschlüsselt, wodurch sich abzeichnete, dass der grösste Teil häufige Sternenkarten waren, dann einige "uncommon" und praktisch keine seltenen, wobei sie mit der Zeit auch weniger Ressourcen erhielten. Ihr Fazit war, dass die erhaltenen Karten für einen Einsteiger ganz ordentlich sind, aber ihr Charakter dadurch keineswegs übermächtig wurde. Pay2Win? Eher weniger...

Das ist angesichts des geringen Einsatzes natürlich kein repräsentatives Ergebnis, wenn jemand einen Tausender investiert würde es vielleicht schon wieder ganz anders aussehen, aber es zeigt doch, dass die Realität nicht so schwarzweiss ist. Wenn ein Spiel das Potenzial für Pay2Win bietet, muss das natürlich klar adressiert werden, aber man muss auch in Betracht ziehen, wie sich das in der Realität äussert; mit einem guten Matchmaking könnte man das z.B. gut entschärfen.

17. Nov 2017 / 17:11 Beitrag melden Loris 77

@BBQStyle: Wenn es wirklich so ist, wie du es erklärt hast, wäre das natürlich tragisch und definitiv Pay2Win!

17. Nov 2017 / 16:45 Beitrag melden Roger

@BBQSYStyle: Der Punkt ist, dass EA (oder eher DiCE) beim Matchmaking angeblich darauf achtet, dass es fair bleibt. Natürlich können wir das nicht überprüfen. Aber eigentlich ist das durchaus im Interesse der Firma. gefrustete Spieler wenden sich vom Titel ab...

Übrigens gab es schon vor einem guten Jahrzehnt eine ähnliche Diskussion über Spieler, die sich in WoW oder FFXI voll geskillte Charaktere gekauft hatten. Eine spannende Aussage damals (die m.E. durchaus korrekt ist):
Spieler die sich die Level (und damit auch die Items) gekauft haben, sind Skill-technisch nicht auf dem gleichen Niveau, wie Zocker die sich diese Items/Level erspielen.

Die Problematik mit den gekauften Items ist, wie gesagt, nicht neu und die Meinungen gehen auseinander.
(wir haben wegen der Problematik auch schon ein Spiel abgewertet, wo wir übrigens auch ne bezahlte Kampagne hatten)...

Als problematisch sehe ich eher das "Glücksprinzip"...
Übrigens gibt es das Loot/Zufallssystem bei Games nicht erst seit 1-2 Jahren. "Magic: The Gathering" hat das schon 1993 als "Spielprinzip" sehr erfolgreich eingeführt.

17. Nov 2017 / 16:25 Beitrag melden Roger

@ Roger

Ja wenn du dir einen Zeit Vorteil erkaufst und dies auswirkung auf das Gameplay haben schon, dieses System wurde ja aufgebaut das man eher zu lootboxen greift., dieses ganze Fortschrittsystem, richtig ekelhaft.

Nehmen wir an ich und du sind im Game beide auf Level 25 oder so und wir haben auf offenem Feld ein Duell gegeneinander (sind skill mässig auf gleichem niveau), du hast keine Lootboxen gekauft, ich schon, habe daher mehr Craftingteile und skille daher eine Karte auf maximum, habe dadurch einen vorteil von 5 - 10 % mehr schaden, jenachdem wie weit du beim skillen/grinden mit deiner Karte bist, dann gewinne ich dieses Duell klar, somit wäre es Pay2Win, da ich enorm im Vorteil bin gegenüber einem wo sich zuerst stunden lang alles ergrinden muss.

Verstehst du ein wenig?

Und wir reden hier von einem Vollpreisspiel.

17. Nov 2017 / 15:22 Beitrag melden Bbqstyle [Gast 51]

@BBQStyle: Nach deiner Argumentation müssten wir bereits "Star Wars Battlefront (2015)" in der Wertung abstrafen. Auch dort kannst du im Store Waffen und Karten "frei-"kaufen.

Die Frage wäre eher: Ab wann definiert man ein Spiel alsPay2Win... Sobald man mit Käufen Zeit spart?

Um Luke oder Darth Vader spielen zu können, kannst du Zeit investieren oder "einfach" Loot kaufen.
EA/DiCE hätte auch "nur" einen kostenpflichtigen DLC mit den Chars anbieten können... dann hätten alle dafür bezahlt...

Problematischer ist das Fortschrittssystem in SWBF2...

17. Nov 2017 / 14:57 Beitrag melden Roger

Ihr müsst bedenken Battlefront 2 ist ein Multiplayer Vollpreis-Spiel, mit einem P2W System das sich sonst im Mobile Sektor finden lässt.

Kosmetische Dinge sind in Ordnung, aber nicht gameplay relevante dinge mit dem man sich ein vorteil erkaufen kann, als Beispiel: es sind 2 gleich starke Spieler auf dem gleichen Level, der einte kaufte sich lootboxen um sich etwas grind zu sparen, derjenige der zum geldbeutel greift wird dieses Duell gewinnen da er mehr schaden verursacht oder einstecken kann.

Darum sollte man klar ein Abzug zu so einem System geben,

17. Nov 2017 / 13:03 Beitrag melden Bbqstyle [Gast 51]

Lootboxen sind einfach nur doof! Egal ob mit oder ohne Micropayment!

17. Nov 2017 / 13:03 Beitrag melden Mäx [Gast 48]