Semblance - Test

Mehr Schein als Sein?

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Der Nintendo E-Store bildet eine gute Möglichkeit um ein Indie-Spiel anzubieten. Davon gibt es immer mehr. Es scheint mittlerweile so viele zu geben, dass kaum ein Spiel mehr tatsächlich Indie ist, dass Indie sein will. Ob in diese Kategorie auch "Semblance" fällt, haben wir für euch überprüft.

Die kleine Poesie-behaftete Einleitung passt durchaus gut zum Titel des Spiels, bedeutet doch semblance in der deutschen Sprache so viel wie Anschein. Die Entwickler verzichten hier bewusst auf einen weiteren Rahmen im Sinne einer grossen Story, animierten Zwischensequenzen oder dergleichen, stattdessen wird der Spieler sogleich im schlichten Spiel willkommen geheissen. Nur wenig wird über die Hintergründe bekannt gegeben.

Ich mach mir die Welt – wie sie mir gefällt.

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"Semblance" ist ein Mix aus Geschicklichkeit und Logik. In Form einer nicht näher definierbaren, aber kleinen Spielfigur müsst ihr Bäume von Krankheiten heilen. Dies unternimmt ihr, in dem ihr von der Oberwelt zum jeweiligen Level wechselt und die kranken Bäume heilt. Dies wiederum geschieht durch Einsammeln von farbigen Punkten, die in den Levels versteckt sind. Was sich relativ belanglos anhört, wird insofern interessanter, als dass ihr eure Spielwelt beeinflussen könnt. Das coole an unserer Spielfigur ist, dass sie Level-Infrastruktur wie Wände und Böden verbiegen kann. Nicht nur können wir uns so etwa eine steile Rampe bauen, dank der wir locker zum höher gelegenen Ort kommen – auch können wir etwa Objekte seitlich versetze, so dass wir mühelos gegen oben hüpfen können. Die Spielmechanik haben wir selten gesehen und sie funktioniert erstaunlich gut. Besonders schön ist, dass wir keine grosse Eingewöhnungszeit benötigen und das Spielprinzip sehr schnell erlernbar ist. Euer Repertoire wird zudem noch mit der Fähigkeit versehen, dass ihr eure Umgebung wieder neutralisieren könnt sowie später auch euch selbst verformen könnt.

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Es ist dabei nicht weiter schlimm, dass das Spiel euch keine weiteren Fähigkeiten antrainiert. In den vier Stunden, in denen ihr mit “Semblance“ beschäfigt sein werdet, hatten wir keine Ermüdungserscheinung feststellen können. Es ist jedoch insofern als Kritikpunkt zu verstehen, als dass wir gerne noch zwei drei Spielstunden mehr erhalten hättet – und hier wiederum wäre eine weitere Spielmechanik zwingend gewesen.

Das Spiel weist generell ein hohes Tempo auf, da ihr euch schnell durch die einzelnen Areale bewegt. Eine kleine fixe Minimap zur Orientierung hätte nicht geschadet, da wir manchmal die Orientierung verloren haben. Immerhin zeigt euch eine kleine Anzeige am linken Bildschirm ran jeweils an, wie viele Bäume des Levels ihr bereits kuriert habt.

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