Shadow of the Colossus - Test

Atmosphärisch, packend, stark

Test Video Benjamin Braun getestet auf PlayStation 4

Mehr als 10 Jahre nach der Erstveröffentlichung für PlayStation 2 und sechs Jahre nach der HD-Neuauflage auf der PS3 bringt Sony ein aufwendiges Remake des Klassikers von Fumito Ueda für seine aktuelle Konsole in den Handel. Wir verraten euch, weshalb der Kampf gegen die Kolosse auch heute noch fasziniert und was die PS4-Version anders macht als das Original.

Screenshot

Hinweis zu den Screenshots: Diese wurden auf der PS4-Pro gemacht, für 4K benötigt ihr natürlich auch eine Pro

Majestätisch gleitet ein Adler über eine Berglandschaft. Die Umgebung ist in das fahle Licht des Mondes gehüllt, als er sanft in eine Schlucht hinabgleitet. Zart berühren seine Schwingen die Schulter eines jungen Mannes, der auf einem schmalen Pfad am Berghang entlang reitet. Er hat einen langen Weg vor sich, passiert mit seinem Ross Wälder, Seen und Täler, während bittersüsse, aber auch hoffnungsvoll-abenteuerliche Klänge die beinahe rastlose Reise untermalen. Nicht ein gesprochenes Wort ist in der minutenlangen Introsequenz zu hören, an deren Ende der Junge einen uralten Tempel erreicht – und dennoch lässt sie keinen Zweifel an der epischen Gestalt des Abenteuers, das darauf folgen wird. Es ist der Beginn von „Shadow of the Colossus“.

Retter verlorener Seelen

So manchem Spieler dürfte die Einleitungssequenz bereits bekannt sein. Kein Wunder, denn der inoffizielle Nachfolger zu „ICO“ erschien bereits im Jahr 2006 für die PlayStation 2 und wurde 2011 bereits einmal als technisch überarbeitete HD-Version für die PS3 wiederveröffentlicht. „Shadow of the Colossus“ erzählt die Geschichte von Protagonist Wander, der mit seinem Pferd Agro in ein fernes Land aufbricht um das Leben einer jungen Frau zu retten. Das dort lebende göttliche Wesen Dormin soll nämlich die Macht besitzen, Tote wiederauferstehen zu lassen. Einfach so ist das allerdings nicht möglich. Wander muss zunächst die anderen 16 Götter besiegen, die sich in Form gewaltiger Kreaturen, die sogenannten Kolosse in jener Welt manifestieren, die eigentlich kein Lebender je betreten sollte.

Viel über die beteiligten Charakter und ihre genauen Motive erfahren wir dabei nicht. Was Wander und die junge Frau miteinander verbindet, die bei einem Opferritual ums Leben kam, bleibt weitestgehend der Fantasie des Spielers überlassen. Obwohl im Zuge dessen auch allgemein nicht viel in „Shadow of the Colossus“ gesprochen wird, gelingt es dem Spiel von Beginn an, Interesse an den Charakteren und an der mysteriösen Welt zu wecken, die viel Raum zur Interpretation lassen. Einen grossen Teil dazu leistet die Musik, die von vielen zu den besten Spielesoundtracks überhaupt gezählt wird. Es handelt sich grösstenteils um Stücke im Stil klassischer Musik, die der Szenerie mal eher dezent mit mysteriösen Klängen Atmosphäre verleihen, die aber auch dramatisch aufbrausen können, wenn wir mit Wander gerade gegen einen der Kolosse antreten.

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