Shadow Legend VR - Test / Review

Ritterbefehle mit Windows 10

Test Video Simon Gröflin getestet auf PC

Ausweichen will gelernt sein

Ihr beginnt euren frommen Kreuzzug in der Zeit der Tempelritter – ihr selber seid ein Grossmeister des Ordens. Zu jener Zeit, in der die Götter sich in dem heiligen Krieg befinden. Die Interaktion mit den facettenreichen Charakteren ist mit Sicherheit ein erster Hingucker. So sprecht ihr anfangs mit verschiedenen Dorfbewohnern und müsst neue Räume nach verborgenen Gegenständen absuchen, indem ihr auch eure magischen Waffen einsetzt. Immer wieder werdet ihr dabei von feindlichen Widersachern heimgesucht. Das Kampfsystem mit dem Schwert besteht im Wesentlichen aus Zuschlagen und Abblocken, um den richtigen Konterangriff abzuwarten. Das geht so lange, bis ihr die finsteren Skelettritter oder halbtoten Grufties in Zombiestücke zerhauen könnt. Aber Vorsicht: Zerhackt ist noch nicht zersäbelt.

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Ungeachtet des Gliedmassenverlusts preschen die Untoten manchmal frohen Mutes wieder auf euch ein – Stichwort Brutalität: Ein bisschen blutig geht es manchmal auch zu her, jedoch nicht im Übermass, wie es der Philosoph Platon begrüssen würde, sondern wohl eher nach Aristoteles’ Erklärung der nicht-gewaltsamen Bewegung im Vakuum. Die KI der Gegner ist nicht sonderlich fordernd. Auch überlegene Feinde mit viel Energie und starken Abwehrkräften fürchten das Fegefeuer eures Zauberstaubs nicht und wehren mehrere nachfolgende Schwerthiebe nur zaghaft ab. Ihr werdet immer eine Angriffslücke finden.

Im späteren Spielverlauf gilt es auch bombenwerfende Gegner geschickt mit Pfeilen abzuwehren oder deren Bombenarsenal zur suizidalen Explosion anzupeilen. Eine Reihe mächtiger Waffen-Upgrades darf da nicht ausser Acht gelassen werden. Dazu zählt etwa ein Zauberstab mit einem zünftigen Leuchtschuss und eine mächtige Säbelaxt, die wieder zu euch zurückkehrt. Die mittelalterliche Kulisse aus riesigen gotischen Schlossmauern mit wenig Kantenflimmern versetzt uns wirklich in beste "Dark Souls"-Laune. Da bleibt man auch gerne einen Moment stehen, um die schöne Aussicht aus luftiger Höhe zu bestaunen.

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Das Spielkonzept besteht im Wesentlichen aus gelegentlichen Kämpfen, dem Einsammeln neuer Gegenstände und aus dem Lösen von kleinerer Puzzles. Ein bisschen wie bei Lara Croft. Einmal befindet ihr euch beispielsweise in einem riesigen Aussenbereich und müsst zwei fehlende Räder für einen grossen Zahnradmechanismus suchen, den ihr nur über zahlreiche schwebende Plattformen erreichen könnt. Nicht selten geratet ihr etwas länger ins Grübeln, bis ihr die nächste Umgebung beschreiten könnt, mag es auch nur daran liegen, dass ihr einen bestimmten Gegenstand noch nicht gesichtet habt, der die längste Zeit auf dem Boden lag. An Abwechslung fehlt es trotz allem nicht. Physisch mit euren Händen interagieren könnt ihr sogar mit herumstreunenden Hunden oder mit dem lieben Hofpferd, das auf eure Streicheleinheiten wartet. Prozedural generiert sind die Räume aber nicht: Ihr werdet immer wieder am letzten Spielort wiedergeboren und die bereits erledigten Gegner sind Geschichte. Allerdings gibt es stets neue Waffen wie einen mächtigen Magierstab, ein feuriges Schwert und eine böse Wumme mit faustdicken Granaten. Runenrätsel, bei denen ihr wie Gandalf vor einer verschlossenen Türe steht und ein Lösungswort aussprechen müsst, sorgen für weitere Abwechslung.

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