Holpriger Zielspurt
Leider werden die grossen Ambitionen von "The Council" immer wieder von der Realität eingeholt. Ob das jetzt verschiedene Handlungsstränge sind, die nicht wirklich Sinn ergeben wollen, oder aber die verschiedenen technischen Probleme, die das Spiel plagen. Während die Geschichte trotz einiger Tiefpunkte und geradezu langweiliger Momente es immer wieder schafft den Spieler anzutreiben, drücken technische Probleme den Spielspass. So schwankt die Bildrate stark, obwohl die Charaktermodelle sehr simpel gehalten sind.
"The Council" ist ein sehr schönes Spiel. Zoomt die Kamera jedoch in die Gesichter oder bei der Bewegung der Figuren, fällt die Illusion auseinander. Das kann man, auch wegen des niedrigen Preises und Budgets der Entwickler, verzeihen. Schlimmer ist die sehr schwache Vertonung des Hauptcharakters. Auch deshalb, weil andere Charaktere sehr gelungen vertont wurden.
In späteren Kapiteln schien das Spiel, in unserem Testdurchlauf, regelrecht auseinanderzubrechen. Abstürze und grafische Fehler häuften sich und viele Dialoge waren nicht mehr Lippensynchron. Nachdem die Protagonisten nur noch telepathisch und ohne die Lippen zu bewegen kommunizierten, fiel der Ton schliesslich ganz weg und nur ein Neustart konnte helfen.
Fazit
"The Council" ist vor allem eines: Ein Pionier. Die Komplexität der Geschichte und das Fähigkeitensystem ist weit umfangreicher, als in vergleichbaren Spielen. Leider lässt "The Council" in anderen Bereichen, hauptsächlich in der Technik, Federn. Das führt dazu, dass ich das Spiel, mit seinen rund 12 Stunden Spielzeit, nicht vorbehaltlos weiterempfehlen kann. Die holprigen Dialoge, die wirre Story und die technischen Mängel sind alle Teil des Gesamtpakets, das sich definitiv lohnt, wenn man das eine oder andere Auge zudrückt. Immerhin schaffte es "The Council" mich bis zum Ende zu fesseln und ich werde es vermutlich ein weiteres Mal durchspielen, um die anderen Entscheidungsmöglichkeiten und Wege zu sehen. Ein rundes Spielerlebnis sieht jedoch anders aus.